Trainer auf der Tribüne: Der Jogi geht aus sich raus

Beim 1:0 gegen Österreich zeigt Bundestrainer Jogi Löw Emotionen für Fortgeschrittene - und muss vom Platz.

Erst der Hahnenkampf - dann kam die Versöhnungsgeste. Bild: dpa

Der Mann zelebriert gemeinhin Sachlichkeit, spricht gern von Passpräzision und so - in ermüdender Emotionsreduktion. Aber: Joachim Löw kann auch anders. Präzision und Timing sind nicht nur eine Frage auf dem Platz, sondern auch am Rande. "Wir werden an die Grenze gehen - und darüber hinaus", hatte der Bundestrainer angekündigt. Hatte, dachte man, die Kicker gemeint, war dann aber selbst angesichts eines deutschen Spiels in engen Grenzen aus sich rausgegangen.

Der vierte Schiedsrichter fand nach 40 Minuten: zu weit. Er war es satt, dass Löw und sein österreichisches Pendant Josef Hickersberger derart in verbale Wallungen gerieten. So ist die Fußballwelt, seit der vierte Mann zwischen zwei Männern steht, die um ihren Job bangen. Da mussten nun der Jogi und der Pepi auf die Tribüne. Der Jogi schnappte sein Sakko, Ordnung muss sein auch im Abgang, und stieg durch die VIP-Reihen, traf die Kanzlerin und setzte sich zu Schweinsteiger, der im Spiel zuvor zu weit gegangen und Rot gesehen hatte.

Dann lachte Jogi. Es gibt so simple Methoden, sein Team wachzurütteln.

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