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Tote und Verletzte in LörrachSchießerei in einem Krankenhaus

Bei einem Amoklauf in einem Krankenhaus in Lörrach sind am Sonntag mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Beim Täter handelt es sich offenbar um eine Frau.

Feuerwehrleute löschen am Sonntag Teile eines Gebäudes des Elisabethen-Krankenhauses in Lörrach. Bild: dpa

LÖRRACH dpa/dapd | In einem Krankenhaus in Lörrach in Baden-Württemberg hat es am Sonntag eine Schießerei mit Toten und Verletzten gegeben. Das bestätigte die Polizei am Sonntag.

Nach Angaben des Landeskriminalamtes Stuttgart hat eine Frau um sich geschossen. Wer diese war, und ob es sich um eine Patientin handelte, ist völlig unklar. Im Krankenhaus habe es einen Toten und zwei Schwerverletzte gegeben, darunter sei ein Polizist, der ins Knie getroffen wurde. Die Täterin sei tot, hieß es.

In der Nähe der Klinik habe es einen Wohnungsbrand mit weiteren zwei Toten gegeben. Inwieweit beide Vorfälle miteinander zu tun haben, werde noch geprüft. Zwischenzeitlich seien Spezialkräfte angefordert worden. Die Anforderung sei aber wieder zurückgezogen worden.

Die Tat habe sich gegen 18:30 Uhr ereignet, hieß es. Der Bereich um das Elisabethen-Krankenhaus im Zentrum der Stadt sei derzeit komplett abgeriegelt. Versorgungszelte würden aufgebaut, die Polizei sei mit einem Großaufgebot vor Ort.

Das katholische Krankenhaus in Lörrach verfügt unter anderem über ein Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, ein Zentrum für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie ein Säuglingszentrum mit Kinder-Intensivstation. Außerdem gibt es dort seit März ein Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie.

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5 Kommentare

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  • E
    Euripides

    Medea und Winnenden sind jetzt auf Grund des tragischen Unglücks in Lörrach verbunden. Denn lange Zeit habe ich die Verzweiflung der Medea nicht verstanden und noch weniger die Verzweiflung des Schülers in Winnenden. Eine Verzweiflung, die unvorstellbar ist für die meisten Menschen. Denn Problembewusstsein kennt der Mainstream nicht. Pseudo-intellektuell wird die Diskussion geführt, pseudo-intellektuell wie die Maßnahmen der Politik/Polizei/Jurisprudenz. Diese Tat ist die absolute, pure, äußerste Verzweiflung, die Frau ist doch nicht die Täterin, die wurde dahin getrieben. Es wird so getan als wäre diese Mutter/Ehefrau/Anwältin eine Insel. Wer das System: Exmann, neue Freundin, Nachbarn, mind.3 Familien, Freunde, Bekannte nicht einbezieht verfällt der Sündenbockschiene. Wer mit dem Finger auf diese Frau deutet möchte sich reinwaschen.

    Sie war im Dieseits nur unglücklich, im Jenseits hoffentlich nicht!

  • M
    @maschinenpistole

    welche Äußerungen des T. Sarrazin waren denn menschenverachtend? Und, wenn zum Teufel interessiert ein durchgeknallter Typ der irgendwo in Amiland irgendwas verbrennen will?

     

    Ich sehe das so: Mitverantwortung der Medien besteht auch darin, nicht jeden shice den ein unschlauer Mensch postuliert aufzugreifen. Dann würdest Du davon nichts wissen und schon gäbe es einen Kommentar weniger. Denn deine Schlussfolgerung die Täterin käme aus Tschetchenien nur weil sie bewaffnet, ist mit Verlaub schon sehr dämlich.

     

    Aber naja. So sind sie die Menschen. Basteln sich ihr kleines Weltbild zurecht...damit sie ihr kurzes Leben ertragen, beileibe nicht verstehen, können.

  • U
    Urgestein

    @ deviant

     

    Die Meinung, Amokläufe seien keine geplanten Taten, hast Du wohl sehr exklusiv. Zum Teil bereiten sich die Täter jahrelang mit sehr viel Akribie auf ihren "grossen Tag" vor, entwerfen regelrechte "Drehbücher", die mitunter auch an stereotype Handlungsabläufe in sogenannten "Ego-Shootern" erinnern.

     

    Natürlich ist es für die Politik viel einfacher, die komplexen Hintergründe für die Tat auf solche Spiele zu schieben. Denn da kann man dann mit etwas blindem Aktionismus ein funktionierendes Krisenmanagement vortäuschen und scheinbare Sicherheit vorgaukeln, ohne wirklich an Ursachen ran zu müssen.

  • D
    deviant

    Inzwischen spricht man von einer Explosion, es kann also die Amoklauf-These ad acta gelegt werden, weil ein Amoklauf immer eine Affekthandlung ist, aber keine geplante.

    Wenn eine Tat geplant wird, Sprengstoff besorgt wird um Menschen zu töten, dann ist das ein Massaker.

    (Glücklicherweise bringt das mit sich, dass man sich über Motive und Ziele Gedanken machen kann, und die lästige Suche nach Ursachen, Heavy Metal und Killerspielen kann vernachlässigt werden)

  • M
    Maschinenpistole?

    Wenn eine Frau mit einer Maschinenpistole um sich schießt kann man sich die Herkunftsregion ja schon ungefähr denken (Tschetchenien?).

    Aber was sind schon geplante Papstattentate und Amokläufe mit Maschinenpistolen gegen diese wirklich unsäglichen und menschenverachtenden Äußerungen Thilo Sarazins und die unerträgliche Beleidigung tiefreligiöser Menschen durch eine geplante Koranverbrennung. Da lohnt sich die mediale Aufmerksamkeit doch gar nicht, außerdem heißt es hauszuhalten mit den Empörungs- und Betroffenheitskräften.