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Tote bei Protesten in Bangladesch

■ Polizei eröffnete Feuer auf Demonstranten / Generalstreik angekündigt / Aktionen gehen weiter

Dhaka (afp) - Mindestens sechs Menschen sind nach Oppositionsangaben am Dienstag bei regierungsfeindlichen Demonstrationen in der Hauptstadt Bangladeschs ums Leben gekommen. Nach Darstellung der Chefin der oppositionellen Awami–Liga, Scheich Hasina Wajed, eröffnete die Polizei nach erfolglosem Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken das Feuer auf die Demonstranten, die sich ungeachtet des einwöchigen Versammlungsverbots zu Tausenden in den Straßen Dhakas eingefunden hatten, um Präsident Hossain Mohammed Ershad und sein Kabinett zum Rücktritt zu zwingen. Während Ministerpräsident Mizanur Rahman Chowdury sich nicht zu den Berichten über die Todesfälle und das Vorgehen der Polizei äußern wollte, teilte ein Krankenhausarzt mit, neun Verletzte, darunter sieben mit Schußverletzungen, seien in die Hospitäler der Stadt eingeliefert worden. Scheich Hasina kündigte für Mittwoch einen Generalstreik in Dhaka an, der Donnerstag landesweit ausgedehnt werden soll. Unterdessen setzten sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten in Dhaka fort. Explosionen und Schüsse erschütterten den Bankenbezirk Motijheel, wo die Führerin der oppositionellen Nationalpartei an der Spitze eines Protestzuges zur Zentrale der regierenden Jatiya–Partei marschierte.

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