: Tory-Wahlspot
Lächelnde Kriminelle
Die britischen Torys haben mit einem die Regierung diskreditierenden Wahlspot für Empörung gesorgt. Der im Stil einer Dokumentation gehaltene Film sei „grässlich“ und zeige die Verzweiflung der Torys, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Paul Boateng, am Dienstag. In der Produktion wird die Labour-Regierung für Verbrechen verantwortlich gemacht, die aus der Haft in den Hausarrest entlassene Straftäter begehen. Schauspieler mimen Kriminelle, die lächelnd das Gefängnis verlassen, um gleich darauf neue Einbrüche und Überfälle zu verüben und Drogengeschäfte zu machen. Auch in den eigenen Reihen wurde der Film der Opposition am Dienstag kritisiert. Der Vorsitzende der Torys, William Hague, verteidigte ihn hingegen. Die Produktion zeige die miserable Bilanz der Regierung bei der Verbrechensbekämpfung, betonte er.
In Großbritannien können Häftlinge mit Strafen bis zu vier Jahren die letzten Monate ihrer Haftzeit im elektronisch kontrollierten Hausarrest verbringen. Das Programm wurde eingeführt, um die überfüllten Gefängnisse zu entlasten. Nach Angaben der Torys wurden so bisher 35.000 Häftlinge vorzeitig entlassen. AFP
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
