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Torben Becker sichtet die sozialen Bewegungen der Stadt

Verbrauch und Ausbeutung: Einerseits eröffnet an diesem Wochenende die Grüne Woche, der landwirtschaftliche Innovationslaufsteg. In fader Kongresshallenluft präsentieren Konzerne, Initiativen und Bündnisse ihre Vi­sio­nen einer hoffnungsgrüneren Zukunft und wie Mensch dafür am besten ausgestattet ist. Doch merken Kri­ti­ke­r*in­nen an, es bedürfe einer echten Agrarwende, denn Ressourcenzugang und Nachhaltigkeit könnten langfristig nicht nach kapitalistischen Logiken funktionieren. Andererseits braucht es nicht nur ökologisches Umdenken, sondern auch empathisches Umfühlen und stärkeren gesamtgesellschaftlichen Gerechtigkeitswillen. Denn intersektional betrachtet sind beispielsweise Frauen* insbesondere von sich überschneidenden Ausbeutungsformen betroffen. Für diese beiden Themen gehen an diesem Wochenende Menschen auf die Straße.

Im Haus der Jugend „Bunte Kuh“ wird es am Vorabend zur Eröffnung der Grünen Woche ein Vorbereitungstreffen zum geplanten Gegenprotest zur Grünen Woche stattfinden. Der Abend beginnt damit, gemeinsam Demoplakate zu basteln. Im Anschluss wir der Film „Bauer Unser“ gezeigt, welcher Ausbeutungsverhältnisse und ihre Folgen in der Landwirtschaft bespricht (18. 1., Bernkasteler Str. 78, 18 Uhr).

Am Samstag findet dann die „Wir haben es satt!“-Großdemonstration im Regierungsviertel statt. In dem Aufruf fordern die Organisator*innen: „Agrarsubventionen nur noch für umwelt- und klimaschonenden Ackerbau! Öffentliche Gelder ausschließlich für artgerechte Tierhaltung! Mehr Unterstützung für kleine und mittlere Betriebe, die gute Lebensmittel für uns alle erzeugen!“ (19. 1., Brandenburger Tor, 12 Uhr).

Zeitgleich wird in der ­Schule für Erwachsenenbildung (SfE) unter dem Titel „connect ­feminism“ ein autonomes flti*-Vernetzungs­treffen mit Workshops ver­anstaltet. Ziel dieses Treffens wird es sein, gegen das Pa­triarchat die autonome feministische Bewegung voranzubringen. Das Treffen ist für flti*, also Frauen*, Lesben, Trans- und Inter-Menschen (19. 1., Gneisenaustraße 2a, 11 Uhr).

Themenverwandt geht es fast zeitgleich mit dem „Women’s March 2019“ auf die Straße, um Solidarität mit Frauen* der Welt zu zeigen. Die Demonstration ist ein Kampf für die wirtschaftliche Gleichheit der Geschlechter, die Unterstützung der Rechte von Frauen auf Autonomie über ihren Körper, ein Protest gegen Gewalt an Frauen* und ein Zeichen gegen Polarisierung, Rechtsextremismus, Islamphobie, Antisemitismus (19. 1., Brandenburger Tor, 10 Uhr).

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