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Kommentar (vgl. S. 24)Toleranz auf bremisch

■ „Bauwägler“ trotzdem unerwünscht

Es ist das alte Spielchen: Die „Bauwagenbewohner“ haben ihr rollendes Zuhause vor die Trecker gespannt, um sich an der Uni niederzulassen. Lange wird es nicht dauern, bis das Bauordnungsamt an ihre Wagentüren klopft und sie auffordert, das Gelände zu räumen – so wie in Woltmershausen und davor auf dem Weidedamm. Die „Bauwägler“ werden sich ein neues Plätzchen suchen – bis das Bauordnungsamt vor der Tür steht und sie auffordert zu verschwinden...

Hamburg und Oldenburg haben das Problem auf einfachere Weise gelöst: Die Städte haben den „Bauwäglern“ Grundstücke verpachtet. Doch anstatt sich ebenfalls nach einem geeigneten Platz umzusehen, konzentriert sich die Stadt Bremen lieber auf politische Spielchen, um die „Bauwägler“ zu zermürben: Innen-Staatsrat Hans Georg von Bock und Polach hatte ihnen ein Abstellrecht in Woltmershausen bis zum Frühjahr eingeräumt – ohne den Segen des Beirats. Der Beirat protestierte. Das Bauressort nahm das Bleiberecht zurück. Erst vor Gericht bekamen die „Bauwägler“ recht. Toleranz auf bremisch.

Die Stadt will die Bauwagenbewohner loswerden. Sie passen nicht in die politische Landschaft einer schwarz-roten Koalition. Dabei ist Toleranz im Koalitionsvertrag festgeschrieben: „Wir wollen gute Nachbarn sein“, heißt es ab Ziffer 254 – allerdings mit Blick auf ein vereintes Europa. Kerstin Schneider

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