: Töpfer optimistisch ins Jahr 2000
Berlin (afp) — Bis zum Jahr 2000 sollen nach Vorstellungen der Bundesregierung einheitliche Umweltbedingungen in ganz Deutschland geschaffen werden. Für die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen würden 1990 rund 1,65 Milliarden Mark an Fördermitteln vergeben, sagte Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) am Donnerstag vor der Presse in Berlin. Er legte einen Bericht über „Eckwerte der ökologischen Sanierung und Entwicklung“ in den neuen Ländern vor, der eine Zwischenbilanz der Umweltpolitik in der ehemaligen DDR darstelle.
Von den knapp 17 Mio. Ostdeutschen erhalten der Bestandsaufnahme zufolge 9,6 Millionen minderwertiges Trinkwasser, sechs Millionen Bürger leben in Gebieten mit Grenzwertüberschreitungen bei Schwefeldioxid. Eine vorläufige Bestandsaufnahme ergab 30.000 altlastverdächtige Flächen in den neuen Ländern, bei rund 2.000 Flächen bestehe „sofortiger Handlungsbedarf“. Ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in der früheren DDR sei, „wenn überhaupt“, nur nach technischen Nachrüstungen denkbar, sagte Töpfer. Auch die im Bau befindlichen AKWs könnten in dieser Form nicht ans Netz gehen. Das frühere „SERO“-System der Rohstoffverwertung solle in Kooperation mit privaten Unternehmen „weiterentwickelt“ werden.
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