Tödlicher Vorfall in Berlin: Flüchtende überfahren Radlerin

Eine Frau schiebt ihr Fahrrad auf dem Bürgersteig. Drei Männer auf der Flucht vor der Polizei überfahren sie. Insgesamt werden sechs Menschen verletzt.

Blumen erinnern an eine getötete Radlerin

Erinnerung an die getötete Frau in der Windscheidstraße, Ecke Kantstraße Foto: dpa

BERLIN (dpa |)

Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort: Bei einer wilden Flucht mutmaßlicher Diebe vor der Polizei ist am Mittwochabend in Charlottenburg eine junge Frau getötet worden. Die 22-Jährige schob ihr Fahrrad auf dem Bürgersteig und wurde von einem Auto erfasst und tödlich verletzt.

Zwei Autofahrerinnen, der Fahrer des Fluchtautos und seine beiden Komplizen sowie ein Polizist wurden bei der Verfolgungsjagd ebenfalls zum Teil schwer verletzt, erklärte die Polizei am Donnerstag.

Die Polizei untersucht jetzt den Ablauf der Verfolgungsjagd und der Unfälle. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Polizisten sich bei der Verfolgung der Verdächtigen richtig verhielten.

Die drei Männer im Alter von 27, 18 und 14 Jahren sollen gegen 21.30 Uhr einen Kleintransporter in der Westfälischen Straße in Wilmersdorf aufgebrochen haben. Zivilpolizisten beobachteten, wie die Männer gestohlene Werkzeuge in einen Wagen luden. Sie folgten dem mit dem Auto wegfahrenden mutmaßlichen Diebes-Trio. Nahe dem Stuttgarter Platz blockierte die Polizei mit Autos den Fluchtwagen. Ein Fahnder stieg aus und ging auf die Männer zu. Die Situation eskalierte: Der 27-jährige Fahrer des Fluchtwagens gab Gas, klemmte dabei den Polizisten mit der Stoßstange ein und rammte die Polizeiautos, bis er frei kam.

2018 sind bereits acht Menschen auf Berlins Straßen zu Tode gekommen.

An der Kantstraße missachtete der Fahrer eine rote Ampel und stieß mit zwei anderen Wagen zusammen. Die zwei Fahrerinnen wurden dabei verletzt. Durch die Zusammenstöße geriet der Fluchtwagen ins Schleudern erfasste die junge Frau, die an ihren Verletzungen starb.

Der angetrunkene Fahrer stieß hundert Meter weiter gegen ein weiteres geparktes Auto und kam erst dadurch auf der linken Straßenseite zum Stehen. Der Fahrer versuchte daraufhin, zu Fuß zu entkommen, wurde aber schnell von Polizisten gefasst. Die beiden anderen Diebe waren schwer verletzt und wurden im Wagen festgenommen.

Ebenso wie die beiden Autofahrerinnen und der verletzte Polizist kamen die drei mutmaßlichen Diebe ins Krankenhaus. Der Beamte konnte in der Nacht wieder entlassen werden. Zwei der drei Verdächtigen haben die serbische Staatsangehörigkeit, der jüngste die serbisch-montenegrinische. Der 18-Jährige und der 14-Jährige sind der Polizei bereits wegen früherer Taten bekannt. Die Männer sollten einem Richter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.