: Todesstrafe für Rauschgifthändler?
Washington (ap) - Mit der überwältigenden Mehrheit von 392 gegen 16 Stimmenm hat das amerikanische Repräsentantenhaus in der Nacht zum Freitag ein Gesetz angenommen, das die Todesstrafe für Drogenhändler und den Einsatz von Militär ermöglicht. Außerdem wird es durch dieses Gesetz möglich, illegal erlangte Beweismittel vor Gericht zu verwerten, wenn die Fahnder dabei „in gutem Glauben“ handelten. Um rechtskräftig zu werden, muß das Gesetz noch vom Senat beschlossen werden, was als wahrscheinlich gilt. Nach der Annahme der Bestimmung über die Verwertung illegal beschaffter Beweismittel vor Gericht übte der Vorsitzende des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, Peter Rodino, heftige Kritik an der Vorlage. Er sagte, das Gesetz, das als Angriff auf die Drogenkriminalität gedacht gewesen sei, stelle nun „einen Angriff auf die Verfassung der Vereinigten Staaten“ dar. Neben den umstrittenen Passagen legt das Gesetz auch fest, daß Milliarden von Dollar für die Fahndung nach Rauschgift, für die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über die Gefahren von Suchtmitteln, die Rehabilitierung Süchtiger und die Vernichtung von Rauschgiftplantagen in den Anbaugebieten ausgegeben werden sollen. Ländern, die nicht entschieden genug die Erzeugung von Rauschgift und den Handel mit Drogen bekämpfen, sollen aus Washington keine finanzielle Hilfe mehr erhalten.
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