■ NACH 25 JAHREN WIEDER HINRICHTUNG IN KALIFORNIEN: Tod in San Quentin: Exekution auf Raten
Washington (taz) — Gestern morgen wurde der 39jährige Robert Alton Harris in einer Gaskammer des Gefängnisses von San Quentin hingerichtet. Damit wurde erstmals nach 25 Jahren wieder ein Todesurteil im US-Bundesstaat Kalifornien vollstreckt. Insgesamt viermal hatten die Richter die Exekution verschoben, zum letzten Mal, als der Verurteilte schon in der Gaskammer festgeschnallt war. Die Obersten US-Richter aber hoben die Entscheidungen ihrer Bundesstaatskollegen jedes Mal wieder auf und verfügten zuletzt, daß kein weiterer Einspruch mehr möglich sei. Harris war vor 13 Jahren wegen des Mordes an zwei Teenagern zum Tode verurteilt worden. Die Argumente seiner Anwälte, er sei wegen eines Hirnschadens nicht für die Morde verantwortlich zu machen, lehnten die Richter ab. Und auch die Berufung gegen die grausame Hinrichtungsart mit Gas wurde von den Robenträgern nicht akzeptiert. Todesstrafengegner fürchten, daß auch andere Bundesstaaten wieder Urteile vollstrecken werden: In den Knästen der USA sitzen 2.500 zur Exekution Verurteilte. Kalifornien ist mit der gestrigen Exekution der 20. US-Bundesstaat, in dem die seit 1976 vom Supreme Court wieder zugelassene Todesstrafe angewandt wird. SEITE 2
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