Tischtennis: Doppelt hält besser

Beim World Team Cup in Magdeburg testen die Spieler das neue Olympia-System - das Doppelspiel gewinnt wieder an Bedeutung.

Ein gutes Team: Timo Boll und Stammpartner Christian Süß Bild: dpa

BADEN-BADEN/MAGDEBURG taz Ein Hauch von Olympia weht durch die Bördelandhalle in Magdeburg. Beim World Team Cup geht es mit 240.000 Dollar Preisgeld nicht nur um die höchste Börse für Tischtennis-Teams. Die stärksten Nationen rücken vor allem mit ihren Pingpong-Assen an, um erstmals das neue Olympia-System zu testen.

Die Internationale Tischtennis-Förderation (ITTF) lehnt sich mit dem Modus in Peking ein wenig an den Tennis-Daviscup an. Vier Einzel und dazwischen ein Doppel werden im Kampf um die Goldmedaille 2008 bestritten. "Dass das Doppel aufgewertet und wieder in den Mannschaftskampf integriert wird, ist der erfreuliche Aspekt", findet der deutsche Nationaltrainer Richard Prause. Ein Unterschied zum Tennis-Daviscup schmeckt dem ehemaligen Nationalspieler indes weniger: Beim Olympia-System darf jeder der drei nominierten Spieler in maximal zwei Partien auflaufen - egal ob Einzel oder Doppel.

Die übermächtigen Chinesen lässt diese Regelung kalt. Nationalteams wie den Deutschen tut sie schon eher weh: Ein überragender Akteur wie der Weltranglistenvierte Timo Boll kann nicht allein mit zwei Siegen im Einzel und einem im Gespann mit seinem Düsseldorfer Stammpartner Christian Süß die drei Punkte einfahren. Prause hat darauf reagiert und testete zuletzt erfolgreich andere Gespanne als Alternativen zu den Europameistern. Vor allem Süß bewies dabei einmal mehr seine Qualitäten. Zusammen mit seinem neuen Vereinskameraden Dimitrij Ovtcharov brillierte der 22-Jährige bei den Taiwan Open, die die beiden Düsseldorfer gewannen.

Boll erkennt zwar auch enorme Fortschritte bei anderen deutschen Doppeln, dennoch schreibt er seinen Nationalmannschaftskollegen, zu denen in Magdeburg Bastian Steger (Frickenhausen) zählt, ins Stammbuch: "Die müssen aber noch konstanter werden." Dass sich die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) jedoch nicht einmal vor China versteckt, liegt am Aufsteiger des Jahres: Ovtcharov steht mittlerweile auf Platz 24 der Einzel-Weltrangliste und dürfte sich wie Boll direkt für Olympia 2008 qualifizieren. "Das Halbfinale ist unser Minimalziel, und vielleicht sind wir am Sonntag um 14 Uhr auch noch im Endspiel dabei", verkündet der 19-Jährige mit breiter Brust. Dabei hat das DTTB-Quartett heute mit Österreich (13 Uhr) und Südkorea (19 Uhr) dicke Brocken vor sich. Ein Sieg muss mindestens gelingen, um morgen (13 Uhr) gegen Tschechien das Halbfinale perfekt machen zu können. Während die deutschen Frauen kaum die Vorrunde überstehen dürften, stecken sich die deutschen Männer hohe Ziele: "An einem guten Tag können wir auch China ein Bein stellen", schickt Bundestrainer Prause eine Kampfansage an den Rekordweltmeister.

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