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Tips und Trends

Früchte des Zorns: Vor 20 Jahren starteten evangelische Frauen die Boykottaktion „Kauft keine Früchte der Apartheid“. Auslöser für die Kampagne war das Verbot von zunächst 15 Anti-Apartheid- Organisationen in Südafrika am 19. Oktober 1977, darunter auch die „Black Woman Federation“. Hildegard Zumach, damalige Generalsekretärin der Evangelischen Frauenarbeit in Deutschland, versprach den „Schwestern in Südafrika“ brieflich Unterstützung. Auf einer Versammlung wenige Tage später wurde der Boykott beschlossen: „Damals war das ganz neu“, erinnert sich die heute 71jährige. Die Frauen ahnten nicht, auf wieviel Widerstand sie stoßen würden: Kirchliche Vertreter hätten massiv versucht, sie von ihren Aktionen abzuhalten. Am schlimmsten seien jedoch die Reaktionen älterer Männer bei ihren Mahnwachen gewesen, die sie immer hätten belehren wollen. Dank weiblicher Hartnäckigkeit wurde der Boykott dennoch ein Erfolg. Nach dem Ende der Apartheid gründeten ehemalige Boykottfrauen 1993 die Gruppe „Frauen für Gerechtigkeit im südlichen Afrika und hier“. Sie unterstützt Landfrauen, Arbeiterinnen und Selbsthilfegruppen.

Der Trend zum ungleichen Lohn nimmt wieder zu. In jüngster Zeit öffne sich die Schere zwischen den Gehältern für Männer und Frauen wieder, berichtete der Deutsche Verband Berufstätiger Frauen (dvbf). Durchschnittlich erzielten Frauen für die gleiche Arbeit zur Zeit nur 70 Prozent des Entgelts der männlichen Kollegen. Dabei sei der Unterschied im Bereich der Angestellten sogar noch höher als bei den Arbeiterinnen.

Weibliches Opferblut für den Kriegsgott: Amerikas Soldatinnen ist ein Denkmal gesetzt worden. Bei der feierlichen Einweihung des Granit-Monuments auf dem Nationalfriedhof von Arlington bei Washington sagte Vize-Präsident Al Gore, Generationen amerikanischer Frauen im Militärdienst hätten ihre Tapferkeit und ihre Opferbereitschaft in zahllosen Taten bewiesen. Sie hätten dies getan „mit Patriotismus und Geduld, mit Blut und Heldenmut, mit Schmerz und Ausdauer“. Theweleit, hilf!

„Die durchschnittliche Rente eines Mannes ist schon heute doppelt so hoch wie die der Frauen“, hat NRW-Gleichstellungsministerin Ilse Ridder-Melchers (SPD) festgestellt. Die Absenkung des Rentenniveaus werde „künftig immer mehr Frauen in die Altersarmut treiben. Allein in NRW seien über 74.000 Sozialhilfeempfängerinnen über 60 Jahre alt.

„Lesben und Schwule mit Kindern“, heißt eine Broschüre, die die Berliner Senatsverwaltung für Jugend herausgegeben hat. Erhältlich unter Fon (030) 2654-0, Fax (030) 2654-2108

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