Tipps für die Männerdressur: Liebling, mach Platz!
Laut einer neuen Familienstudie glauben erstaunlich viele junge Männer an ein konservatives Familienmodell. Doch Frauen könnten sich wehren - mit Tricks aus der Tiererziehung.
Vorsicht vor dem Lob! Wenn ein Mann seiner Liebsten zu viele Komplimente für ihre Haushaltsführung macht, könnte dahinter eine Strategie stecken: Sobald Frauen für ihre Putz- und Kochfähigkeiten Anerkennung bekommen, fühlt sich die Hausarbeit gleich weniger stressig an. Nur 17 Prozent meckern dann noch darüber. Das fand die Vorwerk Familienstudie 2008, durchgeführt vom Institut für Demoskopie Allensbach, jetzt heraus.
Hinter manchem Männerlob könnte also durchaus stehen, dass die Frau sich am Herd so richtig wohlfühlen soll - und andere Wünsche zurückstellt. Dieses Rollenverständnis kann man auch aus einem anderen Ergebnis der Studie herauslesen: Bei jungen Männern zwischen 16 und 29 Jahren findet nur jeder dritte ganz besonders wichtig, dass eine berufstätige Mutter sich selbst verwirklichen und eigene Interessen verfolgen kann.
Doch über 60 Prozent aller Frauen wünschen sich genau das und wollen sich nicht nur für die Familie aufopfern. Das klappt allerdings selten: 76 Prozent der in einer Partnerschaft lebenden Mütter machen bei Kindererziehung und Hausarbeit "alles" oder "das meiste".
Von den Müttern, die das als "sehr belastend" empfinden, wünscht sich jede zweite eine stärkere Beteiligung des Partners. Gleichzeitig verhindert eine "verbreitete emotionale Abwehrhaltung der Männer" die Chancen der Frauen auf "Motivierungserfolge", so die Studie.
Wie diese Haltung aufgelöst werden kann, ist den Frauen nicht klar. Bisher versuchen sie es mit Argumenten über die Notwendigkeit und Absprachen über eine Aufgabenverteilung. Tricks kennen sie kaum: 19 Prozent der Frauen wissen nicht, was sie anderen raten sollen, weitere 19 Prozent finden es gar aussichtslos, ihren Mann zu mehr Hausarbeit zu bewegen.
Der Schlüssel könnte indes in einem Rezept liegen, das die amerikanische Journalistin Amy Sutherland aus dem Bereich des Tiertrainings kopiert hat. Sie hat ihren Ehemann ausgiebig trainiert, so wie Hunde, Elefanten oder Delfine erzogen werden.
Sutherland kam auf diese ungewöhnliche Idee, als sie wochenlang für einen Artikel über Trainer recherchierte, die Tieren Gehorsam und Kunststücke beibringen. Auf dem Heimweg fiel ihr ein: Das wende ich mal auf meinen Mann Scott an!
Der zentrale Punkt: gutes Verhalten loben, schlechtes ignorieren. Es funktionierte. Wenn der Ehemann seine Socken im Schlafzimmer herumliegen ließ, stieg sie drüber und schluckte ihren Ärger hinunter. Räumte er aber eine benutzte Unterhose in den Wäschekorb, bekam er ein "Danke". Tat er es zweimal hintereinander, gab es ein Küsschen. Scott wurde ordentlicher.
Vorher hatte es für Scott immer nur "Nagging" - also Nörgelei - gegeben. Das Ergebnis: Er hatte sich quergestellt. Er drückte aufs Gaspedal, anstatt auf Amys Bitte hin langsamer zu fahren. Er rasierte sich extra nicht. Er hinterließ dreckige Abdrücke auf dem Boden.
Mit der neuen Methode "Gutes loben, Schlechtes ignorieren" musste Amy Sutherland zwar oft wochenlang auf Erfolge warten, aber nach zwei Jahren Anwendung der Tiererziehungsmethode wurde Scott ein vorbildlicher Eheman, der seine Frau "weniger nervte" und den sie "mehr lieben" konnte, verkündete sie in einem Artikel in der New York Times. Ihr Artikel provozierte eine Flut von Leserbriefen, mehr als alle anderen Berichte aus dem Jahr 2006. So entschied sich Sutherland, ihre These in einem Buch festzuhalten (die Übersetzung "Die Männerbändigerin" erscheint 2009 bei Rowohlt).
Obwohl viele Männer die empfohlene Lobstrategie offensichtlich intuitiv bereits verwenden, folgen ihr laut der neuen Vorwerk-Studie nur 5 Prozent der Frauen. Dabei können sie noch viel mehr einfache Regeln aus der Tiererziehung auf haushaltsfaule und extrem arbeitsscheue Männer übertragen, beispielsweise wenn es um die Toiletten- und Badezimmerbenutzung geht - bei vielen Paaren ein nasser Bereich ständigen Partnerschaftszwists.
Laut der Vorwerk Familienstudie wünschen sich übrigens 48 Prozent der befragten Deutschen, dass eine junge berufstätige Mutter trotz der Doppelbelastung ihren Humor im Alltag nicht verlieren soll. Das ist in vielen Situationen gar nicht einfach. Die Männerdressur aber könnte dabei helfen.
Leser*innenkommentare
MeinName
Gast
Wow, selten so gelacht. Eigentlich ist es alles andere als lustig. Es ist eher sehr bedenklich, wenn Menschen andere Menschen so herabsetzen und sie auf eine Stufe mit Tieren stellen wollen (nichts gegen Tiere, ich finde wir Menschen sollten viel besser mit ihnen umgehen). Ja, es ist nicht lustig und der Zweck solcher propagandistischen Mittel ist ja aus der Geschichte hinlänglich bekannt. Auf der anderen Seite wirkt es wiederum so dämlich überzogen, dass man es eigentlich nicht ernst nehmen kann. Gibt es wirklich Frauen, die mit einem so verschrobenen, menschenverachtenden Weltbild durch die Gegend laufen (ok, rhetorische Frage) ? Muss man wirklich so kaputt in Kopf und Seele sein, damit man sich als selbstverwirklichte Frau empfindet ? Naja, es gibt ja zum Glück genügend intelligente Frauen, die sich von solcher geifernder Hybris nicht in die Irre führen lassen.
Natascha
Gast
Wie ich das sehe? Eine Beziehung basiert in erster Linie auf gegenseitigem Respekt. Wer seinen Partner nicht achtet kann auch keine Befriedigung in der Beziehung finden. Was sollten mir Trost, Rat oder Anerkennung von jemanden bedeuten den für nicht klüger als einen Hund halte?
Tom
Gast
Wie sehen dies andere Frauen? Holdes Schweigen wie 1975?
Thomas
Gast
Danke Frau, kompetente Antwort. Wir brauchen gegenseitige Abwertung nicht. Weder gegen Frauen, noch gegen Männer.
Man wird selbst nicht dadurch besser indem man andere schlechter macht.
Ich brauche auch keine Frauen die meine vermeintliche „Männlichkeit“ durch eine Häschen-Abhängigkeit bestätigen, wo ich spätestens einen Tritt kriege wenn ich nicht mehr richtig funktioniere.
Zitat : „Sie (die Frauen) würden Männer nicht mehr nach ihrer Nützlichkeit beurteilen, sondern nach Ihrer Eignung für die Liebe“ (Quelle : Esther Vilar, „Das Ende der Dressur“, S. 265).
Versucht`s mal.
Weitere Antworten findet Ihr vielleicht unter Khalil Gibran.
Daraus folgernd hat jeder Mann ein Eigeninteresse an Gleichberechtigung und wird einen flash-back in die 50`er verhindern wollen.
Solche Tier-Erziehungsvergleiche sind bestimmt nicht geeignet positive Tendenzen zu fördern.
Ich war gerade dabei einen Kommentar zu schreiben warum keine Frau sich von so einem Geschreibe distanziert….
Frau
Gast
Auch als einzige (?) Frau bisher kann ich sagen;
dieser Artikel ist sexistisch.
Wir brauchen keine gegenseitige Erziehung, sondern Offenheit und gegenseitiges Verständnis.
Gleichberechtigt.
Thomas
Gast
Als ich diesen Artikel als emanzipierter Mann las musste ich laut lachen.
Dieses Gedankengut der Tierdressur ist genau das was mich heutzutage rigoros abstößt. Klare und konsequente männliche Entscheidung (Bitte bitte nicht wieder eine Krise der Männer unterstellen!) : Bin glücklich allein, möchte gerne glücklich bleiben.
Nicht daß immer mehr Männer diese Entscheidung treffen und wir als Folge wachsender weiblicher Glückseligkeit immer mehr solcher Darstellungen kommen :-).
Ich würde auch Manchen einfach mal nahelegen unter Khalil Gibran (Von der Liebe) zu lesen. Vielleicht liegt darin der Schlüssel warum so viele Frauen heutzutage so unglücklich sind.
Liebe Grüße,
Thomas
W. Pabst
Gast
Wohlverhalten loben, Fehlverhalten ignorieren - so handle ich schon seit Jahren erfolgreich. Putzt, wäscht, bügelt, kocht meine Frau schlecht, ignoriere ich es. Hat sie aber etwas Herrliches gekocht, sind die Oberhemden schön weiß und gestärkt, blitzt das Badezimmer, lobe ich sie überschwänglich. Beiden Eheleuten verhilft das zu positiven Gefühlen und es nützt der Partnerschaft.
Und das entdecken Frauen erst jetzt?
Thomas Brauer
Gast
Die unvermeindliche Antwort auf das 2009 erscheinende Buch "Die Männerbändigerin" könnte heißen "Der Frauenversteher" oder "Der Frauenflüsterer". Sucht Ihr noch einen Autoren?
Übrigens, fast 100% aller Männer versuchen, im Beruf Karriere zu machen und sich selbst zu verwirklichen, außerdem suchen sie Liebe und Frieden in Ihrer Partnerschaft und in ihrer Familie.
Gibt es eigentlich eine Statistik darüber, wie vielen Männern das gelingt?
Schöne Grüße von Eurem
Männlichen Menschenfreund
KdN
Gast
Also wenn die Frau toleranter ist, nicht immer gleich wegen jedem Scheiss ausflippt oder rummeckert, ja dann hat das eine positive Auswirkung auf das Zusammenleben.
Wenn Frauen dann noch meinen, sie haben den Mann dressiert, naja, lassen wir sie im Glauben!
:-)
Wirklich selten so gelacht, obwohl der Artikel ja sexistisch und unterste Schublade ist, man(n) freut sich doch, wenn viele Frauen dies so handhaben würden.
Also:
Dressur = Schwachsinn!
Grosszügigkeit, weniger Herumgemotzte, Toleranz = bessere Beziehung
Traditionalist
Gast
Sobald Kinder in eine Partnerschaft einziehen, wünschen sich die meisten Männer eine traditionelle Rollenverteilung. Dies entspringt der Erfahrung der Männer, dass die meisten Frauen, die Karriere UND Kinder realisieren wollen, dieser Dopelbelastung auf die Dauer nicht gewachsen sind und sich unter dem Dauerstress zu nervigen Zicken entwickeln. Man mag dazu stehen wie man will, doch im mehrheitlich katholischen Süddeutschland, wo die traditionelle Rollenverteilung eher noch der Standard ist, liegt die Scheidungsrate deutlich niedriger als im karriereorientrierten protestanischen Norden.
Die 68er kämpften "gegen die Kleinfamilie als Wurzel allen bürgerlichen Übels". Heute, gut 40 Jahre später haben sie es geschafft: Traditionelle Rollenverteilung gilt als "igitt, als altmodisch, als konservativ. Es gibt immer mehr karrierebewußte Singles und immer weniger Kinder. Die Folge: demoskopische Katastrophe! Herzlichen Glückwunsch, liebe 68er !
Wenn eine Frau sich wg. Kinder UND Karriere dauergestreßt fühlt, mag sie verständlicherweise weniger im Haushalt arbeiten und sie hat viel weniger Lust auf Sex. Die Psychologie der meisten Männer ist im Kern jedoch sehr einfach gestrickt: Männer wollen - überspitzt ausgedrückt - "Essen und Sex" und diese Grundbedürfnisse sind für einen Mann nicht verhandelbar. Alles andere kann sich ein Mann auch außerhalb einer Beziehung holen.
Fehlen diese Attribute in einer Partnerschaft über längere Zeit, wird der Mann die Verbindung verlassen. Über ALLES andere kann ein Mann jedoch weitgehende Kompromisse mit seiner Partnerin eingehen. So sind Männer bereit, ihr Leben lang das Ergebnis ihrer Lohnarbeit mit Frau und Kindern zu teilen, sogar bis ins Rentenalter. Bislang hat noch keine Frau mir dieses Angebot gemacht...
Der Wunsch der Männer nach "traditionellen" Partnerschaftsstrukturen zeigt sich auch in dem kometenhaften Anstieg der multinationalen Ehen: Denn auch die Partnersuche ist in der heutigen Zeit "globalisiert": Via Internet ist werden Kontakte in aller Welt geknüpft. Die weltweit betriebene Patnersuche gehorcht den Gesetzen des "Marktes", also Angebot und Nachfrage: Wer eine "liebe Hausfrau" anstatt einer "Karrierefrau" sucht, wird bei seiner internationalen Suche schnell fündig. Das hat überhaupt nichts mit der vielfach unterstellten "Duckmäuserigkeit" oder Armutsflüchtigkeit dieser Frauen zu tun, sondern basiert zumeist auf der Tatsache, dass diese Frauen ein traditionelles Familienmodel leben WOLLEN ! Für sie ist es eben NICHT ein "aufopfern", wie Fr. Janz trefflich über West-Frauen schreibt. Die Ostfrauen können jedoch ihre Lebensvorstellungen mit den lokalen Männern nicht realisieren, weil diese meistens alkoholsüchtig und untreu sind. West-Mann und Ost-Frau passen in ihren Lebenswünschen also zusammen wie Deckel auf Topf!
Im Bewußtsein von Fr. Janz und vieler deutscher Frauen ist noch nicht angekommen, dass sie sich in DIREKTER Konkurrenz mit traditionell geprägten Frauen aus Ost-Europa, Asien oder Südamerika befinden. Sie bleiben daher lieber lebenslang wohlhabender Single, als ihre Doppelbelastungs-Lebensmaxime einmal zu überdenken. Spätestens mit 40 überkommt sie dann in ihrer bezahlten Eigentumswohnung aber die Sinn-Krise. Die Schuld am Scheitern der Beziehung wird dann schnell beim "undressierten, egoistischen" Mann gefunden...
Ein 45jähriger Mann kann nach seiner kinderlosen Karriere-Ehe mit einer deutschen Frau ohne Probleme eine 25jährige studierte Ostfrau kennenlernen, mit ihr eine Familie gründen und für sich und seine neue Partnerin einen echten Lebenssinn, jenseits rein materieller Befriedigung finden. Für die 45jährige Frau ist der Zug jedoch abgefahren: Für eine Familie ist es jetzt zu spät.
Andreas Kolb
Gast
Nur mal kurz zum Mitdenken: ein konservatives Familienmodell ist etwas wogegen sich Frauen wehren müssen. Das will uns doch der Artikel sagen, oder?
Soviel zum Recht der Frau auf Selbstbestimmung. Daß die Möchtegernfeministinnen das allen Frauen verweigern und davon ausgehen, daß nur ihr Weg der einzig wahre ist, ist nicht gerade neu und zeugt nur von zwei Dingen: Dummheit und Arroganz
"Männerdressur" mit "Tips aus der Tiererziehung"? Sexismus pur.
Aber bitte, so gibt es ja mittlerweile sogar "Frauenministerien". Seltsam, von einem "Männerministerium" habe ich noch nie gehört...
Der Feminismus hat sich eben nicht weiterentwickelt. Er steckt noch immer in den Schuhen von 1968 (und dieser Feminismus hat ja im Endeffekt nichts erreicht, was auch nur ansatzweise von Bedeutung war; Dinge wie das Wahlrecht für Frauen wurden lange davor erstritten, von wirklich mutigen Frauen.) Er ist immer noch dumm, sexistisch und völlig daneben.
Zum Glück gibt es Frauen die diesem Schwachsinn keinen Glauben schenken und dennoch unabhängig und erfolgreich sind, die ihren Mann stehen ohne den Parolen der Möchtegernfeministinnen zu folgen.
Nur zwei Beispiele: eine sehr gute Freundin ist jung, schön, erfolgreich und hat heuer ihren Uniabschluss gemacht. Nun sagt sie mir daß sie eines Tages (wahrscheinlich so in etwa 10 Jahren, dann ist sie so Mitte 30) gerne heiraten und Kinder haben möchte.
Eine andere gute Freundin hat vor knapp zwei Jahren geheiratet, hat ihren gutbezahlten Bürojob aufgegeben und nun ist schon das zweite Kind unterwegs. Sie ist glücklich mit ihrer Entscheidung, das kann jeder sofort sehen.
Oh wie können die beiden das wagen. Wie können sie sich erdreisten gegen den Strom der Möchtegernfeministinnen zu schwimmen.
Nun, ich weiß warum. Es nennt sich: Selbstbestimmung der Frau.
Deiner
Gast
Was für ein Artikel. Ich dreh einfach mal die Geschlechter um. "Tiererziehung für Frauendressur. Ehefrau ausgiebig trainiert, so wie Hunde, Elefanten oder Delfine erzogen werden." Ich höre schon die Sexsismusschreie. Aber Mäner sind ja keine Frauen.
Vielleicht sind es die Männer die hier nicht den Humor verlieren dürfen.
jaybee
Gast
Wer seine Mitmenschen "dressieren" möchte, sollte sich lieber einen Hund anschaffen.
lala
Gast
Herr Sutherland sollte Frau Sutherland erschießen.
flueggus
Gast
Ja der Mann nervt weniger... Weil die Frau weniger nervig ist. Und das tut uns Männern gut... ;-)
So einfach kann das Zusammenleben angenehmer sein.
Herr Rodes
Gast
"positive reenforcement", funktioniert tatsächlich recht gut, hab schon diverse exfreundinnen damit dressiert.
Nomalo
Gast
Soso, der Mann an sich ist also doch ein stets formbarer Rohbausatz, wenn frau nur die richtigen Verformungstricks verwendet. War eigentlich klar, ist nur niemand drauf gekommen...
Bevor sie sich auf diesen guten alten - und immer wieder zur Trennung führenden - Irrtum einlässt, sollte frau vielleicht doch lieber probieren, sich einen Mann zu suchen, der von allein gerne bei Hausarbeit und Kindererziehung hilft (und dafür halt nicht verlässlich den Großteil des Familieneinkommens bestreitet). Jede Wette, dass es davon mehr gibt als Frauen, die sich in so Jemanden wirklich verlieben können.