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■ Time to say...Abschied vom Millerntorstadion

Der kalte Entzug vom Millerntor hat begonnen. Selbst wenn der FC St. Pauli in der Zweiten Liga bleibt, wird der Klub in der kommenden Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit ins neue Volksparkstadion umziehen. Die Nutzungsgenehmigung für die Gegentribüne, von Anfang an als Provisorium erbaut, läuft zum 30. Juni aus, die aus einer Spannbetonkonstruktion bestehende Haupttribüne ist asbestverseucht.

Eine Sanierung des maroden Stadions lehnt Reinhard Kock, Architekt im Büro des Präsidenten Heinz Weisener. als unvernünftig ab: „Wir schmeißen doch nicht gutes Geld schlechtem hinterher.“ Allein die Erneuerung der asbestverseuchten Haupttribüne veranschlagt Kock mit sechs bis acht Millionen Mark, die Komplettsanierung des Stadions verschlänge etwa 20 Millionen Mark.

Da kommt den Verein ein Umzug in den Volkspark billiger. Die geschätzte Miete pro Spiel beträgt 75.000 bis 100.000 Mark. Das würde sich in einer Saison auf höchstens 2 Millionen summieren und entspräche ungefähr der Tilgungssumme eines Kredites für die Sanierungskosten. Wegfallen würden dafür die laufenden Ausgaben für das Stadion – zumal wenn es in der Zeit abgerissen und durch ein neues ersetzt würde.

Das Bezirksamt Mitte denkt aber nicht daran, das Stadion auf der Stelle still zu legen. Eine Ausnahmegenehmigung sei durchaus möglich. „Man kann auch für nicht genehmigungsfähige Gebäude Genehmigungen bekommen“, gab Präsidentenberater Florian Marten zu.

else/lno

Auf jede Fall noch im alten Stadion spielt der FC St. Pauli heute (19 Uhr) gegen Hannover 96.

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