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Tiger zeigen Krallen

■ Guerilla stoppt Waffenübergabe / „Bevölkerung wird von Regierungstruppen schikaniert“ / Sicherheitsgarantie gefordert

Colombo/Neu Delhi (afp) - Die Übergabe von Waffen durch tamilische Rebellenorganisationen in Sri Lanka ist ins Stocken geraten. Nachdem die größte Rebellengruppe „Befreiungstiger von Tamil Eelam“ (LTTE) am Sonntag ihre Waffenübergabe an indische Truppen im Norden der Insel ausgesetzt hat, verschob auch die kleinere „Revolutionäre Volksbefreiungsfront von Eelam“ die Herausgabe ihrer Waffen. Am Sonntag war aus tamilischen Quellen in Neu Delhi bekanntgeworden, daß die LTTE vor einer weiteren Waffenübergabe Garantien für die Sicherheit der tamilischen Bevölkerung sowie Schließung aller Armeelager im Norden und Osten des Landes fordere. Nach Berichten der indischen Tageszeitungen vom Sonntag erklärte der LTTE–Befehlshaber von Jaffna Kumarappa seine Organisation würde die Waffen nicht niederlegen, bis die Sicherheit der Bevölkerung garantiert sei. LTTE–Kreise berichteten, tamilische Zivilisten seien von den Regierungstruppen in der östlichen Provinz „schikaniert“ worden. Auch die mit der LTTE verbündete kleinere Rebellenorganisation „Revolutionäre Studentenorganisation Eelam“ (EROS) sprach von Übergriffen. Ein Sprecher der Organisation teilte der französischen Nachrichtenagentur AFP aus der südindischen Stadt Madras mit, mehrere Häuser von Tamilen seien seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens am 29. Juli geplündert worden. Unterdessen forderte die LTTE, daß alle Militärcamps der sri–lankischen Armee in dem von Singhalesen und Tamilen bewohnten Osten des Landes geschlossen werden müssen. FORTSETZUNG VON SEITE 1

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