: Tiergartentunnel
■ betr.: „Der Tunnel ist Selbstläh mung“, taz v. 15. 3. 96
Ich stimme Dieter Hoffmann- Axthelm zu: Daß die Tiergartentunnel gebaut werden können (solange nicht das Geld ausgeht), ist ein Armutszeugnis. Ein Armutszeugnis aber für wen? Für die „Klientel der Grünen“? Für die „Linksalternativen mit oder ohne K-Gruppen-Ballast an den Beinen“? Für das „ganze historische Milieu“? Ich finde diese Denkweise schon im Ansatz falsch. Warum ist die SPD dort, wo sie ist: an der Macht, aber inhaltlich bedeutungslos? Warum sind K-Gruppen-Leute und Linksalternative kein politischer Faktor?
Ich finde, die Tiergartentunnel sind ein Armutszeugnis für sämtliche Politiker, Verwaltungsbeamte, Bahnmanager, die dieses widersinnige Projekt befördert haben! Da sehe ich die Verantwortung, nicht bei irgendwelchen Milieus oder Randgruppen. Es kann doch nicht sinnvoll sein, immer auf irgendwelche Milieus zu schielen. Ich persönlich würde es begrüßen, wenn Kaiser Wilhelm Zwo den Tiergartentunnel verbieten würde. Ich würde mir wünschen, daß Ideologen, Linke und Rechte aus der Politik verschwänden und daß Fachleute einerseits nicht borniert und verantwortungslos werden, andererseits aber auch nicht von erbärmlicher Parteipolitik davon abgehalten werden, für gute Konzepte auch politisch einzutreten und diese umzusetzen. [...] Jan Werner
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