Ticker Kettenreaktion: 120.000 gegen Atomkraft
Die Anti-Atom-Bewegung hat es geschafft, 120.000 Menschen für die Menschenkette zu mobilisieren. Die Zahlen bestätigte eine Polizeisprecherin. Rekordzahlen auch in Biblis und Ahaus.
17:35 Uhr ++ Der taz-Ticker zur Menschenkette ist beendet ++
Das Team in Berlin bedankt sich bei allen, die zum Gelingen der Menschenkette beigetragen haben. Der Ticker ist jetzt beendet.
17.00 ++ Ahaus ++ Ende der Veranstaltung ++
Die letzten Redner im Münsterland sind fertig. Wladimir Sliwjak, ein Sprecher der russischen Umweltorganisation Ecodefense sprach von einer "Renaissance" der Anti-Atom-Bewegung. Udo Buchholz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), warnte vor einem Ausbau der bundesweit einzigen Urananreicherungsanlage in Gronau. Abschließend forderte Felix Ruwe, Sprecher der BI "Kein Atommüll in Ahaus", die Demonstranten auf "auch am Tag X, wenn der nächste Castor rollt" da zu sein.
17:02 Uhr ++ Klaus Ernst in Brokdorf ++
Klaus Ermst, designierter Vorsitzender der Partei Die Linke, kritisiert vor dem Akw Brokdorf neben den schwarz-gelben Laufzeitverlängerungsplänen auch den rot-grünen Atomkonsens. Auch dieser sei eine Zeitbombe, so Ernst: "Der Konsens begrenzt nicht die Laufzeiten, sondern nur die Strommenge. Dadurch dürfen gerade die Reaktoren, die wegen vieler Pannen oft stillstehen, länger am Netz bleiben."
16:54 Uhr ++ Marktplatz Elmshorn ++ Sigmar Gabriel ++
Sigmar Gabriel richtet das Wort an SPD-Kritiker, nachdem jemand vor der Bühne über die Sozis schimpft. Gabriel antwortet: "Sucht nicht nach dem Trennenden, sondern nach dem, was uns miteinander verbindet." Es gehe schließlich darum, den Widereinstieg in die Atomkraft zu verhindern und den Ausbau der erneuerbaren Energien zu stärken. Sie schafften ja zudem neue Jobs, so Gabriel. "Keiner wird in Windanlagen oder in Solarenergie invesitieren, wenn er nicht weiß, ob er den Strom überhaupt ins Netz bekommt."
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Auf taz.de gibt´s die Bilder zur Menschenkette.
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16:51 Uhr ++ Akw Krümmel ++ Wendland-Camp ++
In Krümmel läuft in entspannter Stimmung das Kundgebungs- und Kulturprogramm. Viele aus dem Wendland bleiben über Nacht in einem Camp. Morgen mittag fährt der Treck zurück. "Der Widerstand gegen Gorleben geht weiter!": Am ersten Juni-Wochenende mit einer Umzingelung der Gorlebener Atomanlagen, im November mit den Straßen- und Schienenblockaden beim Castortransport.
16:50 Uhr ++ Brunsbüttel + SSW-Politiker gegen Atomkraft ++
Flemming Meyer vom SSW steht jetzt auf der Bühne. Er "kämpft seit 30 Jahren gegen Atomkraft". Sein Aufruf war klar: "Na klar, stoppt die Akws!". Jetzt sind nur noch ein paar hundert Leute da.
16.45 Uhr ++ Glückstadt ++ Trittin ++
"Sechs Atomkraftwerke in Deutschland könnten sofort abgeschaltet werden", sagte Ex-Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Grüne)bei der Abschlusskundgebung auf dem Glückstädter Marktplatz: "Seit Beginn der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien ist Deutschland Stromexporteur geworden." Weil es zu viel Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken im Netz gebe, müssten Windparks abgeschaltet werden, so Trittin: "Das ist pervers."
Mit Musik auf der Marktplatzbühne endete die Veranstaltung – in den umliegenden Cafés herrscht weiter Hochbetrieb.
16:34 Uhr ++ "Das Licht blieb an!" ++
"Krümmel und Geesthacht sind nicht mehr am Netz und trotzdem ist nirgendwo das Licht ausgegangen", sagte die atompolitische Sprecherin der niedersächsischen Grünen, Renate Backhaus, bei der Anti-Atom-Menschenkette in Krümmel.(dpa)
16:30 Uhr ++ Fässer mit Atommüll in Brokdorf ++
Vor dem Akw Brokdorf treiben Fässer im Wassergraben, der das Atomkraftwerk umfließt. Sie sehen aus, als wären sie mit Atommüll gefüllt. Auf ihnen steht: "Annahme verweigert – zurück an Absender".
Wer diese Aktion gestartet ist: unklar, einiges deutet auf Asse-Aktivisten hin. Die Stimmung ist gut, sie hat sich noch gebessert, seitdem die Teilnehmerzahlen durchgegeben wurden und auch durch die Polizei bestätigt wurden. Da die meisten aber zu ihren Bussen gehen müssen, löst sich die Veranstaltung weiter auf, es leert sich in Brokdorf.
16:30 Uhr ++ Bühne Brunsbüttel + Gute Laune gegen schlechte Entscheidung ++
"Gute Laune gegen schlechte Entscheidung", singt "das Bo". Jan Delay kontert "Feiert mit den Anti-Akw-Atzen". Das Publikum ist schön gemischt, jung wie alt und auch die Barfußfraktion fehlt nicht.
16:28 Uhr ++ Pinneberg gehört wieder ganz den Sanitätern ++
Gut eine Stunde nach Kettenschluss gehört die Pinneberger Innenstadt wieder ganz dem Deutschen Roten Kreuz, dem DLRG und den Johannitern. Sie führen unermüdlich vor, wie souverän sie nicht-nukleare Ernstfälle beherrschen.
16:20 Uhr ++ Neue Zahlen der Polizei ++
Laut Polizei waren es auf schleswig-holsteinischem Gebiet rund 60.000 und auf Hamburger rund 33.000, zusammen also rund 93.000. Weitere Aktionen des bundesweiten Aktionstags unter dem Motto "Atomkraft abschalten" waren in Nordrhein-Westfalen am Zwischenlager Ahaus, wo laut Veranstalter 6.000 Menschen und laut Polizei 4.700 Menschen demonstrierten, und an der Urananreicherungsanlage in Gronau.
In Biblis in Südhessen "umzingelten" nach Angaben der Veranstalter rund 20.000 Menschen den Atommeiler, der mit Neckarwestheim zu den ältesten in Deutschland noch laufenden gehört. Die Polizei zählte rund 10.000 Demonstranten.(apd)
16.15 ++ Ahaus ++ Ankunft und Proteste am Zwischenlager ++
Der Demonstrationszug hat das Zwischenlager erreicht und blockiert die Zufahrtswege. Ungefähr 6000 Leute sind ausgelassener Stimmung und verwandeln den Bereich besetzten Bereich in ein buntes Tohuwabohu. Auffällig ist die Zahl der jungen Aktivisten. Michael Harengerd vom BUND für Umwelt und Naturschutz sprach von einem "Generationswechsel" in der Anti-Atom-Bewegung.
Matthias Eickhoff von der Initiative "Münsterland gegen Atomanlagen" rief zur "Probeblockade" im Hinblick auf weitere Castor-Transporte auf und die Aktivistin Heffa Schücking von "Urgewald" warnt vor den Plänen des Konzerns RWE, neue Reaktorblöcke im Ausland zu errichten, insbesondere im rumänischen Cernavoda. Der Standort des einzigen rumänischen Atomkraftwerks befindet sich in einer erdbebengefährdeten Region nahe der bulgarischen Grenze. Weiterhin werden Luftballons steigen gelassen. Auf den anhängenden Zetteln steht:" Wenn sie dieser Ballon erreicht, kann sie auch Radioaktivität aus dem Zwischenlager Ahaus erreichen".
16:12 Uhr ++ Glückstädter Markt ++
"Das ist eure Kette, das ist euer Erfolg", ruft Christoph Bautz vom Organisationskomitee den Teilnehmer/innen der Kettenreaktion auf dem Glückstädter Markt zu. Gerd Rosenkranz von der Deutschen Umwelthilfe sagte: "Die Anti-Atom-Bewegung ist wieder da – aber in neuer Form." Danke neuer Technik seien neue Organisationsformen möglich. Rosenkranz: "Das muss die Regierung zur Kenntnis nehmen."
16:12 Uhr ++ Geesthacht geräumt ++
Sie sind noch schneller verschwunden, als sie gekommen waren: Die meisten Demonstranten haben Geesthacht schon wieder verlassen. Die Straßen sind frei und die provisorischen Parkplätze ebenfalls meistens geräumt.
16:04 Uhr ++ Brunsbüttel ++
Jan Delay betritt die Bühne. Etwa 1000 Zuhörer da. Delay bekräftigte noch einmal, dass er Atomkraft ablehnt, und beginnt dann zu spielen – die Show startet mit "Türlich".
15:40 Uhr +++ Elmshorn ++ Die Bürgermeisterin spricht ++
Elmshorn, Marktplatz – Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Frontzekt spricht von einer "stillen, beeindruckenden Demo, die die Menschen nachdenklich gemacht hat". Das Verkehrschaos, das die Menschenkette in Elmshorn angerichtet habem sei nur ein kleines Chaos im Vergleich zu den Auswirkungen eines Unfalls am Akw Brokdorf. "Dann müssen alle fliehen und können nie wieder zurückkehren", verdeutlichte sie das Risiko durch den nahegelegenen Reaktor.
15:38 ++ Gabriel, Trittin und Künast beschwören Widergeburt der Anti-Akw-Bewegung +++
Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Trittin und Renate Künast beschworen eine Wiedergeburt der Anti-Akw-Bewegung. Bei einer 120 Kilometer langen, quer durch Hamburg verlaufenden Menschenkette zwischen den stillstehenden Atommeilern Krümmel und Brunsbüttel erklärte Gabriel: "Das ist der Auftakt des Widerstandes. Die Menschen waren ja froh darüber, dass der Ausstieg aus der Atomkraft Schritt für Schritt passiert ist. Jetzt wollen CDU und FDP das bis zu 28 Jahre verlängern. Dagegen werden sich die Menschen schon ziemlich wehren."(dpa)
++ Biblis ist umzingelt ++
Soweit erkennbar alles friedlich. Aber auf Grund des Andrangs sehr unübersichtlich.
++ 120:000 – Polizeisprecherin: "Diese Zahl gehen wir mit." ++
Die Sprecherin des schleswig-holsteinischen Landespolizeiamts, Jessica Wessel, zu der von den Veranstaltern der Menschenkette genannten Zahl von 120 000 Demonstranten.(dpa)
Laut Landespolizeiamt Schleswig-Holstein standen die Demonstranten in Hamburg zum Teil in Viererreihen. Auch sonst sei die Kette weitgehend geschlossen gewesen. Weitere Aktionen des bundesweiten Aktionstags unter dem Motto "Atomkraft abschalten" waren in Nordrhein-Westfalen am Zwischenlager Ahaus, wo laut Veranstalter 6.000 Menschen und laut Polizei 1.500 Menschen demonstrierten, und an der Urananreicherungsanlage in Gronau sowie in Hessen an einem der ältesten noch laufenden Reaktoren in Biblis. In Südhessen kam laut Polizei rund 3.000 Demonstranten friedlich zusammen.(apd)
15:36 ++ Spaziergang am Deich ++
"Wir gehen am Deich entlang Richtung Akw Brunsbüttel, zur Bühne, wo Jan Delay auftritt. Und waren genau zwischen Akw Brokdorf und Brunsbüttel, KM 35 Deichstraße. Der Kettenrest pilgert mit zur Bühne."
15:28 Uhr ++ Schenefeld komplett aufgelöst ++
Die Kette bei Schenefeld ist jetzt komplett aufgelöst, die gesperrten Straßen wieder frei gegeben. Durstige Kettenteilnehmer treffen sich am Stand der SPD und Grünen am Kiebitzweg/Ecke Friedrich-Ebert-Allee.
15:12 Uhr ++ Veranstalter geben ihre Zahlen heraus: 120.000 Menschen ++
Die Veranstalter haben ihre Zahlen zur Anti-Atom-Kette herausgegeben. 120.000 sollen es gewesen sein. Während die Kette auf dem Land in Einzelfällen nicht geschlossen wurde, "standen sie in Hamburg in 5er-Reihen", wie ein Augenzeuge berichtete. Die Polizei sprach auf taz-Anfrage von "33.000 Teilnehmern auf Hamburger Gebiet". Aus Krümmel dürften auch noch viele Teilnehmer hinzukommen, hierzu konnten aber bislang noch keine Zahlen ermittelt werden. Wie viele westlich von Hamburg demonstrierten, ist ebenfalls noch unklar.
In Ahaus waren es nach taz-Recherchen 6000 Teilnehmer, die Polizei spricht von 4900. In Biblis demonstrierten nach taz-Recherchen an die 15.000, die Veranstalter sprechen von 20.000.
15:10 Uhr ++ Elmshorn ++ Kette mindestens 10 Kilometer geschlossen ++
Ein Ordner sagt, die Kette sei in Elmshorn mindestens auf 10 Kilometer Länge geschlossen gewesen.
15:05 Uhr + Tornesch ++ Kette löst sich auf, ohne geschlossen zu sein ++
In Tornesch löst sich die Kette auf. Die Hoffnung, sie noch zu schließen, hat sich verflüchtigt. "Das hat sich hier jetzt ausgestanden", sagt eine Frau.
15:03 Uhr + Billstedt ++
In Billstedt löst sich die Kette wieder auf.
15:00 Uhr ++ Glücksstadt ++ Kette löst sich auf ++
Man "übt sich im Loslassen" – offiziell ist Kettenschluss. Die Stimmung war durchgehend friedlich.
15:00 Uhr ++ St. Pauli ++ Kette öffnet sich ++
Mit Trillerpfeifen, Trommeln und La-Ola-Wellen heizen die Atomkraft-Gegner die Stimmung ein letztes Mal an, bevor sich die Kette entgültig öffnet. Anschließend folgt die Kundgebung auf der großen Bühne an der Hafenstraße.
14:54 Uhr ++ Brokdorf ++ Eon ab-schal-ten, ab-schal-ten! ++
An der Menschenkette vorm AKW Brokdorf hat auch Betreiber Eon Transparente aufgestellt. Doch sie kommen nicht gut an. "Abschalten, abschalten" skandieren die Teilnehmer.
14:51 Schenefeld ++ Letzte Lücken schließen sich ++
In Schenefeld schließen sich die letzten Lücken. Landstraße zwischen Halstenbek und Schenefeld mit kleinen Lücken. Verkehr wird direkt an der Kette vorbeigeleitet. Dabei kommen sich Fahrzeuge und Aktivisten teilweise gefährlich nahe.
14:45 ++ Gänsehautgefühl zwischen Elmshorn und Glückstadt ++
Beeindruckend die Kette zwischen Elmshorn und Glücksstadt. Hierhin wurden viele mobilisiert, die Kette ist über Kilometer geschlossen. Immer noch fahren volle Busse vorbei.
Orteingang Elmshorn: Je näher am Ortseingang, desto dichter stehen die Menschen in der Gruppe. Die Lücke Richtung Glückstadt soll durch Aufrücken geschlossen werden. So entstehen aber wieder neue Lücken im Ort, die allgemeine Verwirrung hervorrufen.
14:40 ++ Pridorf ++ Fehlende Kettenglieder werden aufgemalt ++
In Priesdorf werden fehlende Kettenglieder einfach auf den Asphalt gemalt – oder durch Absperrband ersetzt. Einer witzelt: "Kommt, wir haben es nicht geschafft, lasst uns nach Hause gehen ..."
14:40 ++ Fallschirmspringerin Annika ist gelandet ++
taz-Nord-Redakteurin Annika Stenzel ist gut in Brunsbüttel gelandet. "Direkt vor der Kette auf dem Deich!" freut sie sich. Doch es fehlen noch Leute, sagt sie, noch sind Lücken.
14.40 ++ Brokdorf ++ Kette kilometerlang zu sehen ++
Vom AKW in Brokdorf aus ist die fast geschlossene Kette auf dem Deich kilometerweit zu sehen. Vor dem AKW steht ein Häufchen Eon-Mitarbeiter und präsentiert ein großes Transparentgerüst, das zum Dialog auffordern: "Gute Freunde stehen zusammen" - darunter ein Atomkraftwerk, das Wind- und Sonnenenergievertreter umgarnt.
14:36 ++ Biblis mehr als 10.000 Menschen ++
Protest geht durch alle Altersklassen. Auch viele Jugendliche dabei.
14:30 ++ Billstedt ++ Kette geschlossen ++
In Billstedt ist die Kette geschlossen.
14.30 ++ Brunsbüttel ++ Sirenensignal schließt die Kette ++
In Brunsbüttel wird damit begonnen, die Menschenkette zu schlließen. Die Fallschirmspringergruppe skydive ist zur Unterstützung bei Büttel mit einem großen Plakat gelandet.
14:30 Uhr ++ Hamburg St. Pauli ++ Menschenkette geschlossen ++
Die Menschenkette ist zwischen Ottensen und den Landungsbrücken geschlossen und das "soll auch so bleiben", sagen viele. Die Stimmung ist ausgelassen.
14:27 Uhr ++ Kette dicht in Brokdorf ++
Die Kette ist auch in Brokdorf dicht.
14:26 ++ Prisdorf ++ Piraten am Grünen-Stand ++
Am Prisdorfer Ortseingang haben sich fünf Piraten direkt am Grünen-Stand postiert.
14:25 Uhr ++ Elmshorn ++ Lücken werden mit Fahrrädern geschlossen ++
Die Lücken in Elmshorn werden mit Fahrrädern, Kleidungsstücken und Bändern geschlossen. Die Leute rücken Richtung Glücksstadt auf.
14:20 ++ Krümmel + Marianne Fritzen und ihr Hocker ++
Marianne Fritzen, 86 Jahre alte Anti-Atom-Veteranin aus dem Wendland und Mitbegründerin der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, reiht sich an der Elbuferstraße in die sich formierende Kette ein. Sie hat im Rucksack einen Klapphocker mitgebracht. Nach einer Hüftoperation kann sie nicht mehr lange stehen. Dass sie an der Menschenkette teilnimmt, ist für sie aber "selbstverständlich".
14:20 Uhr ++ Glückstadt ++ Kette geschlossen ++
In Glückstadt steht die Kette. Aber, wie man hört – es gibt Lücken. Die Stimmung ist auf jeden Fall gut.
14:14 Uhr ++ Ernstfall in Pinneberg + zu große Lücken ++
Ernstfall in Pinneberg? Das DRK simuliert einen Verkehrsunfall, nicht den GAU. Dazwischen verlieren sich Kettenreste in der Fußgängerzone. Ein paar Meter weiter klaffen Riesen-Lücken, die auch mit Schals und Bändern nicht zu schließen sind.
14.10 ++ Ahaus ++ Kundgebung am Bahnhof beendet ++
Die Veranstaltung am Bahnhof in Ahaus ist beendet. Etwa 6000 Demonstranten setzen sich bei strahlendem Sonnenschein in Bewegung Richtung Zwischenlager - ein Fussweg von etwa 4 km. Dort will man sich auf Wiese die dem Zwischenlager gegenüber liegt versammeln, die ist dauerhaft von der Bürgerinitiative gepachtet worden und wurde zum Widerstandscamp umfunktioniert.
14:10 Uhr ++ Elmshorn ++ Besetzung zu dünn
Besetzung zwischen Punkt 4 und 5 zu dünn. Die Kette zu schließen scheint hier wohl nicht möglich zu sein.
14:09 Uhr ++ Gabriels Bus hat sich verfahren ++
Der SPD-Bus scheint sein Ziel nicht zu finden. Rechts wehen SPD-Fahnen. "Dann lasst uns doch aussteigen!" ruft Gabriel. Und so geschieht es. Der Parteichef und sein Anhang reihen sich zwischen Feldern in eine Gruppe von Aktivisten ein.
14:00 Uhr ++ Schenefeld ++ Kette geschlossen ++
Im Stadtkern von Schenefeld ist die Kette geschlossen. Nördlich in Richtung Halstenbek gibt es noch Lücken. Bunt gemischt das Publikum, gute Stimmung. Am Stadtzentrum gibt es eine Trommelgruppe. Die Polizei beginnt, die Strecke abzusperren. Das "Anti-Atom-Eis" ist der Renner.
14:00 Uhr ++ Hamburg-Billstedt + Imbisswirt serviert Kaffee ++
Gut gefüllt auf 800 Metern in Billstedt, nur wenige Lücken. Die Demonstranten auf der Straße bekommen Kaffee von einem Imbisswirt mit türkischem Migrationshintergrund serviert.
14:00 Uhr ++ Hamburg St. Pauli ++ Kette steht
An der Hafentreppe haben sich die ersten Kettenabschnitte bereits verbunden.
14:00 Uhr ++ Elmshorn ++ Aufstellung beginnt
Die Aufstellung am Sammelpunkt 5 beginnt. Die Straße wird (nur) einseitig gesperrt.
13:43 Uhr Geesthacht ++ Große Lücken ++ Andrea Nahles spricht ++
Am Ortsausgang in Richtung Bergedorf bilden sich die ersten Menschentrauben. Insgesamt klaffen aber noch große Lücken.Die Ordner schicken die Leute gezielt nach Geesthacht,weil vor dem Ort busweise Menschen abgeladen wurden.
Andrea Nahles spricht: "Atomkraft ist eine Dinosaurier-Technologie und deshalb gehört sie ins Museum und nicht mehr ans Netz. Wenn Röttgen von einer Brückentechnologie spricht,dann frage ich mich,wo diese Brücke hinführen soll. Das ist ja wie bei den Lemmingen."
Die SPD hat stark mobilisiert und hilft mit Anti-Atom-Bannern,die Kette zu verlängern. Trommeln und Trillerpfeifen tönen durch die ganze Innenstadt. Die Zeit wird knapp.
13:45 Uhr ++ Deich zwischen Brünsbüttel und Brokdorf ++ Schafe werden abgelöst
Die gesamte Besatzung des Sonderzuges ist eingetroffen und beginnt die Kette zu bilden. Sie lösen damit die Schafe als "Deich-Besatzer" ab, die ihrerseits lautstark mitprotestieren - gegen wen, ist nicht auszumachen.
13:36 Uhr ++ Ahaus + Redebeitrag Matthias Eickhoff ++
Matthias Eickhoff von der Initiative "Münsterland gegen Atomanlagen" fordert von der schwarz-gelben NRW-Landesregierung das Aus für die Uran-Anreicherungsanlage Gronau, der Konditionierungsanlage Duisburg, des Forschungszentrums Jülich – und den Stopp der Atommüll-Transporte nach Ahaus.
13:34 ++ SPD-Bus ++
Kurz vor dem Ziel hat sich Sigmar Gabriel das Mikro geschnappt, um sich bei seinen Mitarbeitern zu bedanken. "Toll, dass so viele am Wochenende dabei sind!" sagt Gabriel.
13.30 ++ Brunsbüttel ++ Die Bühne ist fertig ++
Es kann richtig losgehen: Die von Aldra-Solar mit Bio-Diesel versorgte Bühne ist aufgebaut. Es füllt sich langsam. Der Aufbau der Kette beginnt.
Hier gehts weiter mit dem ersten Teil der Anti-Atom-Kette.
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Es berichteten:
Andreas Wyputta (Ahaus)
Bernward Janzing (Biblis und Sonderzug ab Freiburg)
Kai von Appen und Annika Stenzel (Brunsbüttel)
Malte Kreutzdeldt (Brokdorf und Sonderzug ab Göttingen)
Esther Geisslinger (Glückstadt)
Lena Kaiser (Pinneberg)
Ole Masch (Schenefeld)
Gordon Repinski (Elmshorn)
Julia Henke (Uetersen und Sonderzug ab Berlin)
Gernot Knödler (St. Pauli)
Sven-Michael Veit (Billstedt)
Jens Klein (Geesthacht)
Reimar Paul (Krümmel und bei Treck)
In der Berliner Redaktion saßen:
Anna Mielke, Jan Scheper und Julia Seeliger
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