: Thyssen kündigt 18 Fremdfirmen
Duisburg (dpa) - Die Thyssen Stahl AG hat die Verträge mit 18 auf ihrem Gelände eingesetzten Fremdfirmen wegen Verstößen gegen Sicherheitsbestimmungen und Überziehens der geltenden Arbeitszeit gekündigt. Der Stahlkonzern räumte am Freitag ein, daß die Aktivitäten des Kölner Schriftstellers Günter Wallraff die Verwirklichung der Maßnahmen beschleunigt habe. Wie ein Unternehmenssprecher in Duisburg berichtete, seien 1986 außerdem in 117 Fällen Abmahnungen verhängt und 200mal Baustellen wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften vorübergehend stillgelegt worden. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten von Vertragsfirmen sei schon seit langem Thema in Gesprächen mit der Gewerbeaufsicht gewesen. Nach Angaben des Stahlunternehmens werden monatlich rund 2.500 Fremd–Arbeitskräfte „vom Akademiker bis zum Hilfsarbeiter“ auf Thyssen–Gelände eingesetzt. Der Großteil davon entfalle auf Bau– und Reinigungsfirmen. Nachdem in diesen Bereichen teilweise illegale Arbeitsbedingungen bekanntgeworden waren, hatte der Konzern seine Abteilung Arbeitssicherheit ausgebaut und ihr ähnliche Kompetenzen wie der Gewerbeaufsicht gegeben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen