Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Hail, hail rock ’n’ roll. Deliver me from the days of old … Damit sich nachher niemand beschweren kommt, er hätte nichts davon gewusst: das sind die Trümpfe für diese Woche, und zwar 1.) Chuck Berry am Samstag im Tempodrom, ohne den es das ganze Gewerbe gar nicht gäbe, der heißeste Trend aus der Steinzeit des Rock, und 2.) Brian Auger’s Oblivion Express am Montag in der Kalkscheune, aus dessen Dampforgel sich weiter beste Rare-Grooves schneiden lassen, der heißeste Trend aus dem Mittelalter des Rock, und 3.) Franz Ferdinand am Dienstag im Tempodrom, der heißeste Trend der Neuzeit des Rock. Also, zeigt etwas Respekt für diese Sollte-man-wissen-Termine, und im Herzen wägen muss man am Sonntag den Auftritt von Dirty Three im Mudd Club, dem australischen Trio, das mit seinen Instrumentals sich auf ausgedehnte Expeditionen durch Seelenlandschaften macht (und es könnte deine Seele sein). Eine Sache zum Auszählen: wer mehr Platten von Nick Cave im Schrank stehen hat, geht zu Dirty Three (nicht nur, weil deren Geiger ein Teil der Bad Seeds ist), und wer mehr von T.Rex hat, sollte am Sonntag bei Of Montreal im Bastard vorbeischauen, die einen so leichten und unbeschwerten Pop machen, der sogar in Bubblegum obenauf schwimmt. Wohl fühlen wie in einem Beach-Boys-Song darf man sich hier, in einer der Sonne zugewandten Arglosigkeit, die nur durchtriebene Menschen mit ihren dunklen Schatten so hinbekommen, und nach der Halbzeit auf dem Album „The Sunlandic Twins“ werden auch die Jalousien heruntergelassen, um unter kaltem Neonlicht das Operettenhafte der Siebziger zu sezieren. Unbedingt zu notieren: am Mittwoch in den Sophiensælen der Liebeslieder-Wettbewerb mit Nicholas Bussmann. The beat of the drum is loud and bold. Rock rock rock’ n’ roll. The feelin’ is there body and soul.