: Thierse warnt vor Verluderung
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) warnt vor einer zunehmenden „Verluderung“ der deutschen Sprache. In Behörden und Parlamenten sollten Anglizismen und Amerikanismen zurückgedrängt werden, forderte er in einem Zeitungsinterview. Auch Bundespräsident Johannes Rau bemängelte den „inflationären Gebrauch von Amerikanismen“. Das sei albern und dumm. Für Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) ist hingegen ein besonderer Schutz der deutschen Sprache nicht notwendig. „Wir brauchen kein Sprachschutzgesetz und damit keine Sprachpolizei.“ Der Staat solle sich in den Prozess, dem eine lebendige Sprache immer unterworfen sei, nicht einmischen, so Nida-Rümelin. Innensenator Eckart Werthebach (CDU) hatte sich kürzlich für ein „Sprachschutzgesetz“ ausgesprochen.
DPA
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