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Thierse besuchte Strafgefangene

Brandenburg. Während die Häftlinge der Brandenburger Justizvollzugsanstalt fürchten, hinter ihren Mauern vergessen zu werden, sorgen sich die Bediensteten um ihren Arbeitsplatz. Das erfuhr der stellvertretende SPD-Parteichef, Wolfgang Thierse, bei einem Besuch des größten Gefängnisses des Landes. 550 Insassen verbüßen dort gegenwärtig zumeist lange, 150 von ihnen lebenslängliche Strafen. Wie Brandenburgs Justizminister Hans Otto Bräutigam zu seiner Überraschung erfuhr, sind darunter noch elf von 70 Jugendlichen, die schon über zehn Jahre einsitzen. Er habe verfügt, sie sofort zu entlassen. Alle 670 Urteile werden überprüft, für die die Betroffenen das beantragten. Trotz der Unterbelegung — auf 2.500 Haftplätze kommen gegenwärtig in Brandenburg knapp 1.400 Bedienstete — werden außer bei einem negativem Überprüfungsergebnis der Angestellten keine Entlassungen vorgenommen.

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