Theater : Das blaue blaue Meer
„Horrorszenen aus dem asozialen Leben, deren Ungewöhnlichkeit gewöhnlicher, alltäglicher ist, als es sich der gewöhnliche Theatergänger träumen lässt“, sah der Rezensent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bei der Uraufführung von „Das blaue blaue Meer“ im Januar dieses Jahres.
Jenes Meer ist dann auch unerreichbarer Sehnsuchtsort, dem Darko und Motte hinterherträumen. Darko, der Säufer, Motte die „Siedlungsprostituierte“, in die sich Darko verliebt. Nis-Momme Stockmann, der Autor des Stückes, gilt als großes Talent. Im November dieses Jahres wird der 29-Jährige als einer von zwei jungen Dramatikern mit dem Förderpreis des Schiller-Gedächtnispreises ausgezeichnet werden.
Unumstritten positiv aufgenommen wurde „Das blaue blaue Meer“ keineswegs. Einen Mangel an Realismus beklagten manche, andere kritisierten die Bühnentauglichkeit des Textes. Man darf durchaus gespannt sein, wie Sebastian Martin, seit Beginn der Spielzeit als Regieassistent am Theater Bremen, das Werk inszeniert. Zumindest lässt sich sagen, dass das Bremer Schauspiel einige seiner stärksten Momente der letzten Jahre im Brauhauskeller hatte.
■ Samstag, 20.30 Uhr, Brauhauskeller