■ beiseite: Theater spielen I
Bereits über fünfhundert Berlinerinnen und Berliner haben sich gemeldet, um an Aufführungen der „Berliner Ermittlung“ teilzunehmen, die sich an das Stück „Die Ermittlung“ von Peter Weiss (1916–1982) anlehnt. Die Gemeinschaftsproduktion dreier Berliner Bühnen geht auf eine Idee der in Paris lebenden Künstler Jochen und Esther Gerz zurück. Vorstellungen im Hebbel Theater, im Berliner Ensemble und in der Volksbühne sind im Anschluß an das Theatertreffen Ende Mai geplant. Regie führt Lukas Hemleb. Die „Ermittlung“ von Peter Weiss über den Auschwitz-Prozeß war 1965 in siebzehn Städten sowie von sämtlichen deutschsprachigen Rundfunkanstalten gleichzeitig uraufgeführt worden. Das „Oratorium in elf Gesängen“ schildert den Leidensweg Deportierter in Auschwitz. Die „Berliner Ermittlung“ versteht sich als ein „interaktives Theaterprojekt“, das „nicht nur im Theater und als ,Vorstellung‘ (im doppelten Wortsinn) stattfindet, sondern bereits im Prozeß seiner Entstehung das Publikum – Privatpersonen wie auch diverse Institutionen – einbindet, dabei verschiedene Wege zur Öffentlichkeit beschreitet und selbst zum Geschehen im öffentlichen Raum wird“. (Sonst noch Fragen?)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen