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Teures Gemüse drückt Chirac

PARIS ap ■ Kurz vor der Präsidentenwahl in Frankreich holt Amtsinhaber Jacques Chirac die Vergangenheit ein: In seiner Zeit als Pariser Bürgermeister soll er öffentliche Gelder in Millionenhöhe verschwendet haben. Die Satire-Zeitung Le Canard Enchaîné zitierte gestern ein Gutachten, wonach das Ehepaar Chirac von 1987 bis 1995 umgerechnet 2,21 Millionen Euro allein an Verpflegungskosten geltend gemacht hat. Jeden Tag hätte das Bürgermeisterpaar demnach 150 Euro für Obst und Gemüse aus der Stadtkasse bezahlt, errechneten die vom sozialistischen Bürgermeister Bertrand Delanoë beauftragten Kassenprüfer. Bei den Ausgaben für die feudale Dienstwohnung der Chiracs seien Rechnungen aber zum Teil grob gefälscht und Geld abgezweigt worden. Der Neogaullist Chirac erklärte dazu, wenn es aus einem Grund, den er nicht kenne, Unterschlagungen und Missstände gegeben habe, so könne die Stadt Paris ja Anzeige erstatten.

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