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Teure KunstFatale Hängepartie für Museen in Dahlem

Weil sich das Humboldt-Forum verzögert, muss in Dahlem für noch mehr Millionen Euro saniert werden.

Die Museen in Dahlem müssen auf ihre Sanierung warten - die dafür um so teurer werden könnte. Im Bild das Museum für Asiatische Kunst. Bild: dapd, Clemens Bilan

Die Museen in Dahlem verlieren seit Jahren nicht nur Besucher. Weil die Realisierung des Humboldt-Forums auf dem Schlossplatz - dem zukünftigen Haus für die Dahlemer Sammlungen - sich bis mindestens 2018 verzögert, verschlingt der vernachlässigte Standort zudem Millionen Euro.

Allein für dringende Sanierungsmaßnahmen werden in diesem Jahr 20 Millionen Euro fällig. Sollte die "Hängepartie" bis zum Umzug nach Mitte noch acht, zehn oder mehr Jahre dauern, rechnet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) mit "deutlichen Mehrkosten für Dahlem", wie SPK-Vizepräsident Norbert Zimmermann am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses sagte. Der gesamte Sanierungsbedarf der drei großen Museumsbauten aus den 60er Jahren wird von der Bundesbauverwaltung auf 200 Millionen Euro geschätzt. Geldgeber der Stiftung sind der Bund und die Länder.

Der Grund für die anfallenden Summen liegt im achtlosen Umgang mit den Bauten und einem hohen Investitionsstau. Seit der Umzugsentscheidung 2002 für die Außereuropäische Sammlung des Museums sei "die Logik für Dahlem" gewesen, "nur noch das Allernotwendigste" dort zu tun, betonte Zimmermann. Doch weil zu wenig Geld in Reparaturmaßnahmen gesteckt worden sei, seien "nun die Probleme umso größer".

Günther Schauerte, der Zimmermann in einem halben Jahr als SPK-Vize nachfolgt, warnte davor, mit einem raschen Geldsegen vom Bund zu rechnen. Die Politik habe sich für den Schlossplatz entschieden und nicht für die Renovierung Dahlems.

Den Standort dennoch weiter so stiefmütterlich zu behandeln wie bisher, hält Viola König, Direktorin des Ethnologischen Museums, für fatal. Überlegungen, Teile der Sammlung zu schließen, erteilte sie eine Absage. Um den "Unwägbarkeiten des Umzugs und der Zeitplanungen" nicht weiter hilflos ausgeliefert zu sein, "ist es wichtig, mit Events und guten Ausstellungen das Publikum zurückzugewinnen". Man müsse die Bedeutung der renommierten Dahlemer Sammlung asiatischer, afrikanischer sowie nord- und südamerikanischer Kunst "viel stärker" herausstellen, sagte sie.

Die Stiftung erklärte am Montag zudem, "dass der Museumsstandort Dahlem nach dem Umzug an den Schlossplatz nicht erhalten werden kann", so Zimmermann. Ein Konzept zur Nachnutzung oder mögliche Interessenten für die Bauten gäbe es bisher aber nicht.

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