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Teure Karnickel befreit

Bochum (taz) - Sechs Kaninchen im Wert von jeweils 75.000 Mark sind seit dem Wochenende aus dem Institut für Pharmakologie und Toxikologie an der Ruhruniversität Bochum verschwunden. Unbekannte waren in das Gebäude eingedrungen und hatten sämtliche Versuchstiere, darunter auch Meerschweinchen und Ratten, inklusive der 30 Transportkäfige mitgenommen. Selbst die Tiefkühltruhe mit Tierkadavern räumten die „Täter“ leer. Vor dem Axel–Springer–Haus in Essen hinterließen sie eine Plastiktonne mit toten Ratten und ein Schreiben, aus dem die Polizei schließt, daß eine „autonome Tierschützergruppe“ am Werk war. Sie muß ganze Arbeit geleistet haben. Die teuren, mit einer seltenen Substanz gespritzten Karnickel waren Versuchstiere für ein Forschungsprogramm zur Entwicklung und Wirkung von Antikörpern. Die komplette Software für dieses Projekt ist nach Angaben der Polizei verschwunden. Dagegen nimmt sich ein geklauter Computers mit Drucker vergleichsweise gering aus. Weder die Ruhruniversität noch das Institut gaben gestern eine Stellungnahme zu dem Vorfall ab. Dennoch sickerte durch, daß sich vor zwei bis drei Wochen „Aufsichtsbeamte“ die Tierställe angesehen haben, ohne daß irgendjemand ihre Identität kontrolliert hatte. Die Bochumer Polizei hofft, daß wenigstens die Tierchen „zurückgegeben“ werden. peb

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