piwik no script img

Teslas Robotaxis rollen

Elon Musk hatte es lange versprochen, nun fahren in Texas selbstfahrende Fahrzeuge des US-Konzerns. Hierzulande macht Volkswagen ähnliche Versuche

Tesla hat den von Firmenchef Elon Musk seit Langem angekündigten Robotaxidienst zunächst im Kleinformat und mit einem Aufpasser im Beifahrersitz gestartet. In der Stadt Austin im US-Bundesstaat Texas können von Tesla ausgewählte Nutzer seit Sonntag per App Fahrten in einigen Wagen ohne einen Menschen am Steuer buchen. Der Elektroautohersteller suchte dafür zunächst vor allem dem Unternehmen freundlich gesinnte Online-Influencer aus.

Das Angebot ist zunächst auf einen überschaubaren Teil der Innenstadt von Austin begrenzt. Musk hatte zuvor bereits angekündigt, dass zum Start nur 10 bis 20 Fahrzeuge verfügbar sein würden. Zugleich behauptet er, dass die meisten neuen Tesla-Autos bereits alle nötige Technik an Bord hätten, um autonom unterwegs zu sein. Daher spricht er von Millionen selbstfahrenden Teslas auf den Straßen und einem Anteil von mehr als 90 Prozent am Robotaxi-Geschäft für seine Firma.

Doch Experten und Rivalen haben Zweifel daran, wie zuverlässig Teslas automatisiert fahren können, da Musk nur auf Kameras setzen will und auf die teureren Laser-Radare verzichtet, die die Umgebung abtasten. Mit dieser Technik ist auch der aktuell mit Abstand führende Robotaxi-Anbieter Waymo unterwegs. Waymo macht inzwischen mit über 1.500 Autos mehr als 250.000 Fahrten mit Passagieren ohne einen Menschen am Steuer. Allerdings hätte Tesla einen erheblichen Kostenvorteil, wenn Musks Wette auf Kameras aufgeht.

In Hamburg testet Volkswagen derweil seit wenigen Tagen einen Prototyp seines E-Bullis ID. Buzz AD als fahrerloses Sammeltaxi. Der Sammeltaxi-Anbieter Moia, ein VW-eigenes Unternehmen, will dort in den nächsten Jahren bis zu 500 selbstfahrende E-Busse einsetzen. In den USA will der Fahrdienst Uber bis 2035 10.000 ID. Buzz AD auf die Straße bringen. In Hamburg fahren die Moia-Busse zurzeit noch ohne Passagiere und mit sogenannten Sicherheitsfahrer:innen. VW hat in Europa und den USA noch keine Zulassung für selbstfahrende Fahrzeuge, die will der Autobauer aber bis Ende 2026 bekommen. Dann sollen die fahrerlosen Bullis laut Volkswagen den Nahverkehr ergänzen. Als Privatauto eigne sich der ID. Buzz AD nicht. (dpa, taz)

meinung + diskussion

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen