Terror-Verdacht in Berlin: Kühlbeutel des Terrors
Polizei nimmt zwei Männer fest, die einen Anschlag geplant haben sollen. Offenbar machten sie sich verdächtig, als sie Kühlpads bestellten.
Nach der Festnahme von zwei Männern, die verdächtigt werden, einen Terroranschlag vorbereitet zu haben, hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Polizei gelobt. Deren Fahndungserfolg zeige, "dass die Sicherheitsbehörden wachsam sind", sagte Wowereit am Donnerstag.
Auch Innensenator Ehrhart Körting (SPD) dankte "der professionellen Arbeit der Polizei". Sie rechtfertige "die Aufnahme von Vorbereitungstaten ins Strafgesetzbuch". Die grüne Spitzenkandidatin Renate Künast gratulierte der Polizei, die "nach aktueller Lage einen geplanten Terroranschlag abwenden konnte". Und CDU-Chef Frank Henkel forderte angesichts der Festnahmen einen "entschlossenen Kampf und einen breiten Konsens auch seitens des gemäßigten Islams gegen jede Form von Terrorismus und Extremismus, Intoleranz, Hass und Gewalt".
Die festgenommenen Männer sollen einen Bombenanschlag geplant und dafür Material bestellt haben. Die Polizei ermittelte bereits seit Monaten gegen die beiden. Ihnen wird laut Staatsanwaltschaft die "Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat" vorgeworfen. Der 24-jährige Deutsche libanesischer Herkunft und der 28-Jährige aus dem Gazastreifen sollen aufgefallen sein, weil sie große Mengen von Kühlelementen und einer in der Landwirtschaft verwendeten Säure kaufen wollten. Den Firmen, bei denen sie die Produkte bestellen wollten, waren die ungewöhnlichen Mengen aufgefallen. Die Polizei durchsuchte die Wohnungen der beiden Verdächtigen in Neukölln und Kreuzberg und eine Moscheegemeinde in Wedding, die die Männer häufig besucht haben sollen. Gegen die Gemeinde wird nach Polizeiangaben aber nicht ermittelt. (taz, dpa, dapd)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Wahlentscheidung
Mit dem Wahl-O-Mat auf Weltrettung