■ Tennis: Steffi Graf mit den besseren Nerven
Brighton (dpa) – Steffi Graf hat durch einen Zittersieg über die Tschechoslowakin Jana Novotna ihren Ruf als Seriensiegerin von Brighton verteidigt. Im Finale stand sie am Rande einer Niederlage, rettete sich jedoch dank imponierender Kämpferqualitäten aus der Bredouille und siegte nach einem fast zweieinhalb Stunden währenden Thriller mit 4:6, 6:4, 7:6 (7:3). „Ich bin glücklich, in diesem Match noch gewonnen zu haben“, bilanzierte sie erleichtert. „Wenn ich Jana wäre, wäre ich jetzt sehr deprimiert.“ Jana Novotna hingegen meinte: „Die Niederlage tut weh, aber ich bin nicht frustriert. Denn ich weiß, ich kann und werde einen Weg finden, um Steffi zu schlagen.“
Zunächst blieb Steffi Graf weit unter ihren Möglichkeiten, während die im Halbfinale mit 6:3, 6:4 über Mary Joe Fernandez (USA) siegreiche Jana Novotna brillant aufspielte. „Ich war nicht aggressiv genug und habe mich eineinhalb Sätze lang nicht gut bewegt“, analysierte die Brühlerin und ergänzte: „Und mein Aufschlag war heute fürchterlich.“ Ende des zweiten Satzes wurde die Tschechoslowakin aber einmal mehr ihrem Ruf als nervlich labile Spielerin gerecht. Beim Stand von 4:4 ließ sie drei Möglichkeiten zu einem Break ungenutzt, geriet statt dessen mit 4:5 in Rückstand und mußte danach durch einen überflüssigen Aufschlagverlust den Satzausgleich hinnehmen.
Der dritte Durchgang wurde zu einem Duell mit phasenweise hochklassigen Ballwechseln. Im siebten Spiel schien die Vorentscheidung gefallen, als Steffi Graf erneut ihr Aufschlagspiel zum 3:4 verlor und anschließend 3:5 zurücklag. Doch wieder bekam Jana Novotna Nervenflattern, Steffi Graf erzwang den Tie-Break und und besiegelte mit dem zweiten Matchball den 68. Turniersieg ihrer Karriere. „Wenn man Steffi eine Chance gibt, nimmt sie gleich das ganze Spiel“, lamentierte die Verliererin, „das ist der Grund, weshalb sie die Nummer zwei der Welt ist.“
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