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■ TennisWieder ein frühes Aus

Berlin (dpa/taz) – Die deutschen Wimbledon-Sieger stecken in einer gemeinsamen Krise: Stunden nach Michael Stichs zweitem Erstrundenaus in Folge setzte beim Tennisturnier in Lyon auch Boris Becker seine rasante sportliche Talfahrt fort. Der Weltranglistendritte verabschiedete sich wieder einmal zu früher Stunde bereits in seinem Auftaktmatch mit einer trostlosen Vorstellung und einer 6:7 (7:9), 7:6 (7:4), 3:6-Niederlage gegen den Franzosen Olivier Delaitre. In dem zweieinhalbstündigen Match, in dem der völlig verunsicherte Leimener im Tiebreak des ersten Durchgangs einen Satzball vergab, besiegelte der vom Publikum stürmisch bejubelte Lokalmatador seinen Erfolg mit dem ersten Matchball, den ihm Becker mit einem Doppelfehler ermöglichte.

Nach dem Erstrundenaus in Sydney, dem Viertelfinal-K.o. in Tokio und der erneuten Pleite sind Beckers Chancen auf einen Start beim ATP-Finale in Frankfurt rapide gesunken. Bei den noch ausstehenden Turnieren in Stockholm, Paris-Bercy und Antwerpen müßte der 25jährige Hallenweltmeister eine Erfolgsserie hinlegen, an die nach dem jüngsten Hallendebakel nicht zu glauben ist. Gegen den im ATP-Computer nur auf Rang 99 eingestuften Delaitre agierte Becker ohne jegliches Selbstvertrauen, ohne Ballgefühl und ohne die richtige Länge in seinen Schlägen.

Die Liste der Enttäuschungen wurde durch Marc-Kevin Goellner, Patrik Kühnen und Claudia Porwik fortgeschrieben. Goellner scheiterte in Wien nach einem erfolglosen Kampf gegen den Schweden Nicklas Kulti mit 6:7 (5:7), 6:7 (2:7); Kühnen verlor in Lyon gegen den Franzosen Arnaud Boetsch mit 1:6, 6:3, 1:6; und Claudia Porwik war beim Turnier in Brighton gegen die Tschechin Jana Novotna mit 1:6, 0:6 chancenlos.

Wenn schon nicht auf den Tennisplätzen von Erfolg gekrönt, so will Boris Becker wenigstens versuchen, ob ihm als Sänger der Lorbeer winkt. Gemeinsam mit John McEnroe, Martina Navratilova und Arantxa Sanchez will Becker am 2. Dezember in Barcelona singen. Die Tennisstars setzen ihre Stimmbänder ein für die spanische Aids-Hilfe. Die Einnahmen der Veranstaltung im Sportpalast sollen einem Aids-Forschungszentrum zugute kommen.

Ergebnisse: Peking, 2. Runde Bergstoem – Mronz 6:3, 6:2, Gustafsson – van Rensburg 6:4, 6:4; Lyon, Achtelfinale: Hlasek – Braasch 6:4, 6:7 (6:8), 6:3

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