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■ TennisBecker kooperiert Sampras kämpft

Berlin (dpa/taz) – Erst war er verschollen, „irgendwo zwischen Fidschi und München“, wie sein Anwalt vermutete, dann meldete sich Boris Becker plötzlich doch zu Wort und gab kurz vor Nominierungsschluß für das Daviscupmatch gegen Kroatien (3. bis 5. Februar in Karlsruhe) Erstaunliches bekannt. Nach fast zweieinhalb Jahren Abstinenz stehe er dem deutschen Daviscup-Team wieder zur Verfügung, teilte der Weltranglisten-Dritte in einer Presseerklärung mit, der berüchtigte „Kooperationsvertrag“ mit dem Deutschen Tennis-Bund (DTB), an dem alles zu hängen schien, sei aber nicht zustande gekommen. Einen solchen Vertrag werde es „ohne Rücksichtnahme auf seine spezifischen Belange (insbesondere gesundheitlicher und terminlicher Art) von Boris Becker nicht geben“, hieß es in der Erklärung.

Derweil wurde im fernen Melbourne emsig Tennis gespielt. Fünf Sätze lang schlugen sich Favorit Pete Sampras und der wiedererstarkte Jim Courier die Bälle um die Ohren, am Ende behielt Sampras trotz sichtlicher Erschöpfung die Oberhand. Wie schon beim Match gegen Magnus Larsson schaffte er es, einen Zwei-Satz- Rückstand noch in einen Sieg zu verwandeln, und war ob dieser Anstrengung schließlich ständig den Tränen nah, besonders als er ans Netz schlurfte, um dem unterlegenen Courier die Hand zu schütteln.

Andrej Medwedew verlor im Viertelfinale der Australian Open gegen Michael Chang mit 6:7 (7:9), 5:7, 3:6 und bekam auch noch 500 Dollar Strafe aufgebrummt, nachdem er wutentbrannt seinen Schläger in die Ecke gefeuert hatte. Nie und nimmer habe das Viertelfinal- Aus sein müssen, meinte der Kiewer. „Es war nicht so, daß er mich geschlagen hat, aber er hat mich auch nicht gewinnen lassen.“

Frauen: Conchita Martinez (Spanien) - Lindsay Davenport (USA) 6:3, 4:6, 6:3; Mary Pierce (Frankreich) - Natalia Zwerewa (Weißrußland) 6:1, 6:4

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