■ Tennis: Sampras erhofft Sonne
Berlin (taz) – Ein bißchen Erholung kam Pete Sampras gerade recht, denn über einen Mangel an Schwerstarbeit konnte er sich bei den French Open von Paris bislang nicht beklagen. In der zweiten und dritten Runde jeweils Fünfsatz-Erfolge über Filzball-Koryphäen wie Sergi Bruguera und Todd Martin, verglichen damit war der vergleichsweise lockere 6:4, 7:5, 6:2-Sieg im Achtelfinale gegen den Australier Scott Draper eine Übung der leichteren Art. „Es war sehr kalt und die Bälle schwer, was für mein Spiel nicht gerade großartig ist“, fand Sampras dennoch Grund zum Meckern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Wetter bis zum Viertelfinale aufklaren werde. Dort nämlich wartet schon wieder ein dicker Brocken: Jim Courier, der das Turnier in den Jahren 1991 und 1992 gewann, und nach eigener Ansicht wieder „sehr ähnlich“ wie damals spielt. Auch die Hoffnung der Nummer eins, daß wärmere Temperaturen „die Dinge schneller machen“ und Sampras begünstigen könnten, verweist Courier ins Reich der Fabel: „Ich liebe schnelle Sandplätze, damit bin ich aufgewachsen.“
Trotz Schulterblessur souverän: Monica Seles Foto: Reuter
Ernst wird es langsam für die beiden Spitzenreiterinnen der Weltrangliste. Steffi Graf, die schon beim 6:1, 7:6 im Achtelfinale gegen Mary Joe Fernandez zumindest im zweiten Satz mehr rennen mußte, als ihr lieb war, bekommt es mit der Nummer vier, der Kroatin Iva Majoli zu tun. Monica Seles, gegen Magdalena Malejewa beim 6:1, 6:1 geradezu unverschämt überlegen, spielt im Viertelfinale gegen die Tschechin Jana Novotna, die ihr bereits hin und wieder ein Bein stellte. Die 22jährige, deren Schulter täglich mehrere Stunden behandelt wird, nach Erinnerungen an die „guten alten Teenagertage“ befragt: „Ich erinnere mich wirklich nicht an so viel von meiner Vergangenheit“, wehrte Seles ab, „das war vor vier Jahren.“Matti
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