piwik no script img

■ TelecommanderKabelkicken, live

Heute um 20 Uhr kickt die deutsche Nationalmannschaft erstmals in der deutschen Fernsehgeschichte live bei Sat.1. Die Rechte an dem Spiel gegen die Niederlande hatte sich der Sender – ebenso vorausschauend wie finanzkräftig – schon im vergangenen Jahr gesichert. Die TV-Rechte für Länderspiele haben bis zum 30. Juni 1999 eigentlich ARD und ZDF, zumindest für Heimspiele. Die Rechte an Auslandsspielen gibt's dagegen, wie Hollandgurken, auf dem freien Markt. Das führt gelegentlich zu Überschätzungen, wie im letzten Jahr zum Beispiel. Damals hatte RTL seine Rechte am EM-Qualifikationsspiel Bulgarien-Deutschland an das ZDF zurückvertickert, weil es der Sender wegen mangelnder Werbeeinnahmen nicht finanzieren konnte. Ein Auswärtsländerspiel ist nämlich viel teurer als ein Heimspiel: vier bis fünf Millionen Mark gegenüber schlappen zwei Millionen. Es wird wohl all die Antennenbesitzer, die das Spiel heute abend nicht sehen können, kaum trösten, daß nach den neuesten Zahlen der Telekom inzwischen mehr als 16 von möglichen 24 Millionen Haushalten verkabelt sind. Den anderen bleibt wie immer nur die Kneipe.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen