piwik no script img

■ Teenager auf ErfinderInnenwettbewerb in HochformErfinderischer als Daniel Düsentrieb

Stockholm (taz) – „Ich setzte mich mitten in mein Zimmer, schaute rundherum und überlegte, was man noch brauchen könnte.“ So beschreibt Malin Lundgren den Beginn ihrer Erfinderinnenkarriere, nach der ein Daniel Düsentrieb schlichtweg einpacken kann. An einem einzigen Abend dachte sich die 15jährige Schülerin nicht weniger als 15 Erfindungen aus: Ein Stoßdämpfer, der das fahrende Auto mit Hilfe von Elektromagneten mit Elektrizität versorgt; ein zusammenklappbares Bett, das die bisherigen Modelle an Funktionalität und Raumersparnis weit in den Schatten stellt, und einen Lawinenretter. Letzterer ist ein Teleskopstab, der von einem verschütteten Skifahrer mit einer kleinen Sprengstoffkapsel durch den Schnee nach oben geschossen werden kann. Der Stab hilft nicht nur der Rettungsmannschaft, den Verschütteten zu lokalisieren, sondern versorgt ihn in der Zwischenzeit – da hohl – auch noch mit Luft.

Ein warmer Händedruck des Königs, runde 1.000 Mark als Anerkennung, eine Plakette und möglicherweise bald reichlich fließende Erfindertantiemen waren die Belohnung für Malins Teleskopstab, der den ersten Preis des diesjährigen ErfinderInnenwettbewerbs des technischen Museums von Stockholm erhielt.

Malin Lundgren war die Erfinderin mit den meisten der insgesamt 62 preisbelohnten Erfindungen. Doch sie ist nicht der einzige Teenager mit ausgeprägter Erfindungsgabe. Als besonders pfiffig bewertete die Jury einen Schnuller mit eingebautem Digitalthermometer. Der 16jährige Magnus Gustafsson aus dem nordschwedischen Norpilombolo hatte seiner Schwester zugeschaut, wie die ihre beiden drei Monate alten Zwillinge zu versorgen hatte: „Als ich sah, welchen Aufwand es machte, bei denen das Fieber zu messen, kam mir die Idee mit dem Schnullerthermometer.“

Offenbar auch aus der Beobachtung von Alltagsschwierigkeiten bekam Katrin Nilsson die Idee zu ihrer Erfindung: ein selbstschließender Reißverschluß, der vermeiden soll, daß Leute aus Versehen mit offenem Hosenstall herumlaufen. Dem Vernehmen nach soll diese Erfindung wegen eines möglichen Verletzungsrisikos für besonders zerstreute Zeitgenossen noch nicht ganz ausgereift sein. Reinhard Wolff

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen