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Tauziehen um Demos in der UdSSR

Moskau (afp/dpa) - Die Spannungen im Vorfeld der für Sonntag angekündigten Massenkundgebungen für eine Beschleunigung der Reformen in mehreren sowjetischen Städten haben sich weiter verschärft. Die Volksfront von Leningrad zog ihren Demonstrationsaufruf aus Furcht vor möglichen Zusammenstößen zurück. Mehrere konservative Gruppen kündigten Gegendemonstrationen an. Auch Anhänger der rechtsextremen und antisemitischen Organisation „Pamjat“ wollen auf die Straße gehen.

Radikalrefomer äußerten die Sorge, die Behörden wollten die Massendemonstrationen abwürgen. „Mit dunklen Andeutungen von Gewalt will das Politbüro die Kundgebung vereiteln“, erklärte der Volksdeputierte Lew Schemajew vom Organisationsstab Jelzins. „Angeblich wird von unbekannter Seite Gewalt angedroht, aber wir wissen ganz genau, daß nur eine Seite droht - nämlich unsere Regierung und das Politbüro“, sagte er.

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