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Tauziehen um Bibliothek

Rostock. Die Eröffnung der seit zwei Jahren sanierten Stadtbibliothek von Rostock ist wieder einmal in weite Ferne gerückt. Für das von der Fassadengestaltung her zu den schönsten Häusern im Stadtzentrum zählende Gebäude wurden nun doch noch Ansprüche auf Reprivatisierung gestellt, nachdem Senat und Bibliothek die Eigentumsverhältnisse bereits für geklärt gehalten hatten. Eine Rostocker Familie hat den zeitweiligen Baustopp erwirkt. Kurz vor Bauabschluß hätten nur noch Maler und Innenausstatter ins Haus gemußt, bevor der ehemalige Bestand von 160.000 Büchern, Zeitschriften und Tonträgern wieder in das Hauptgabäude der Rostocker Bibliothek umziehen könnte. Der auf sein Erbbaurecht pochende Kläger will das rote Backsteingebäude mit dem gotischen Giebel als Bank umbauen. Über 4.000 Leser, so ergab eine Unterschriftensammlung an einem einzigen Tag, würden dagegen ungern auf eben dieses Haus als nutzerfreundliche Kultur- und Informationsstätte verzichten. Auch die Zukunft der 19 Zweigstellen ist noch keineswegs sicher. adn

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