: Taschenspielertricks
betr: „Pop on Top: Radio Bremen 4 triumphiert“, taz bremen vom 21. Juli 2004
Es ist schon ein trauriges Ritual, wie das NordWestRadio als wahr gewordener HinterKommaFunk sich seine durch die MediaAnalyse kontinuierlich belegte Nicht-Akzeptanz weiterhin schönredet, gar ‚Hörerverdoppelung‘ dort ausmacht, wo Statistik kaum mehr hinreicht mangels hochzurechnender, aussageträchtiger Befragungs-Daten. Klar, zwei Pfennig sind doppelt so viel wie ein Pfennig, da ist es bis zur ersten Million nicht mehr weit, würde Dagobert Duck sagen. Schließlich hat auch auf Erden das Leben mit Spurenelementen angefangen. Nur wird bei solcher Taschenspielerunlogik unterschlagen, dass es sich auf ‚88,3MHZ‘ um einen eklatanten Hörerschwund handelt, also Evolution rückwärts mit statistisch belanglosen ‚Bäuerchen‘ mal rauf, mal runter, dem Komma aber stets näher als dem rettenden Komma. Das NordWestRadio tut in seinen jüngsten Verlautbarungen so, als hätte es ganz mutig bei null angefangen und müsste sich mühsam bekannt machen. Das Gegenteil ist richtig, kaum ein Programm wurde von Anfang an mit so viel Interesse beäugt wie das NWR, und kaum ein Programm stürzte in solch kurzer Zeit dermaßen und beständig weiter ins Nirwana des Überhörten ab wie das Tagesprogramm des NWR. JOCHEN EHLERS