: Tarifverhandlungen bei Druckern gescheitert
Stuttgart/Hamburg (dpa) — Die IG Medien hat am Dienstag in Stuttgart die Tarifverhandlungen für die 220.000 Beschäftigten in der deutschen Druckindustrie für gescheitert erklärt. Ab sofort, so der stellvertretende IG-Medien-Vorsitzende Detlef Hensche, wird zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Auf einen Schlichter werde verzichtet. Dennoch will die IG Medien nach wie vor eine Lösung auf dem Verhandlungsweg erreichen und am 12.Mai in München wieder mit dem Bundesverband Druck zusammenkommen. Mit den Warnstreiks, so Hensche, wolle die Gewerkschaft Druck für diese Verhandlungen machen. Der Bundesverband Druck verteidigte sein Angebot einer Lohn- und Gehaltserhöhung um 3,3 Prozent als wirtschaftlich angemessen. Die Elf- Prozent-Forderung der IG Medien sei dagegen „unrealistisch und provokativ“. Für den Tarifkonflikt in der Metallindustrie ist keine Lösung in Sicht: Begleitet von teils massiven Warnstreiks von insgesamt 45.000 Arbeitnehmern blieben die vierten Verhandlungsrunden für die Metallbezirke Nordwürttemberg/Nordbaden und Saarland am Dienstag ergebnislos. In Bayern dauerten die Verhandlungen am späten Nachmittag noch an. Die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen drohten gegen die „organisierten Streiks“ der IG Metall Aussperrungen an. Die IG Metall fordert 9,5 Prozent mehr, die Arbeitgeber bieten 3,3 Prozent.
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