: Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen
Schön, wenn ein Museum tatsächlich mal eine Ausstellung zusammenstellt, die Er- und Heranwachsen(d)e gleichermaßen fasziniert: Das Jüdische Museum (Lindenstr. 9–14, täglich 10–20 Uhr) fragt sich momentan noch bis August, wie jüdisch Superman denn nun wirklich war. Denn inzwischen weiß ja vielleicht jeder, dass Super-, Bat- und Spiderman neben diversen anderen Helden in den eifrigen Hirnen jüdischer Einwanderer ersonnen wurden und darum in gewisser Weise auch immer etwas mit deren Schicksal – Außenseiter in einer fremden Welt zu sein, ergo einsames Leben und/oder Allmachtsfantasien – zu tun haben. Aber wie weit die jüdischen Comicwurzeln in die Vergangenheit zurückreichen, und inwiefern jüdische ZeichnerInnen bis in die Gegenwart hinein immer stärker und selbstbewusster jüdische Themen und Biografien verarbeiteten (und wir meinen dabei nicht nur Alfred E. Neumann von Harvey Kurtzman!), ist höchst spannend zu sehen. Auf Riesentischen kann jeder Goi sich dabei Sprechblase für Sprechblase durch die jüdische Comicgeschichte schmökern, angefangen mit den Katzenjammer Kids, Filme gucken, und in aktuellen Werken wie dem düster-hintergründigen „Die Katze des Rabbiners“ blättern. Und comicaffine Kinder, die mindestens aufgeweckte 10 Jahre alt sind, kann man prima mitnehmen. Tja, und wer je vom Liedermacherduo „Ulf & Zwulf“ gehört hat, kriegt das ohnehin nie wieder aus dem Gedächtnis, die Namen sind einfach zu … eigenwillig, also warum dann nicht mitmachen: Beide Kindermusiker sind seit einiger Zeit auch allein unterwegs, der Herr, der sich – aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer – Zwulf nennt, zum Beispiel am Dienstag um 10 Uhr im Union-Kino (Bölschestr. 69), und Kleine ab drei Jahren sollen und dürfen dabei mitmachen und begeistert sein.