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Tach auchLangstielige Poser

■ Die neue kleine sowie erbauliche Montagskolumne der taz / 38. Versuch

Liebe Grapscherinnen, liebe Poser! In dieser um Ihre körperliche und seelische Gesundheit gleichermaßen besorgten Kolumne wenden wir uns heute der Frage des Impfens zu. Impfen heißt ja nichts anderes als jemanden mit kleinen Schweinereien gegen die großen Schweinereien zu immunisieren. Ein Beispiel? Um Sie vor den Machenschaften des Norwegischen Generalkonsulats – Fischereiabteilung – in Schutz zu nehmen, vergifte ich Sie ein kleines bisschen mit deren Slogan zur Ankurbelung des darnieder liegenden Lachsgeschäfts: Licence to grill! Es würgt Sie? Na bitte!

Nicht ganz so sehr verlasse ich mich auf den Impfschutz, wenn es um die Ladies Night der Fun Factory in Wildeshausen geht. Darum gibt es diese Impfung erst einen Monat nach dem Termin. Die fun Factory lockt nämlich so: Damen werden in Wildeshausen mit Sekt von Männern in Reizwäsche, die visuelle Highlights setzen, begrüßt, während Rosenkavaliere langstielige Rosen reichen. Besonders diese rosige Alliteration würde mich, wenn ich eine Frau wäre, in Raserei versetzen. Obacht Impfer: Ist die Dosierung zu hoch, ist die Krankheit schnell ausgebrochen!

Mit zwei Fragen will ich Sie in diese warme Woche schicken:

1) Gab es das Wort „impfen“, bevor es das Impfen gab?

2) Kennen Sie das? Man schaut versonnen auf seine Füße und denkt plötzlich erschrocken: Mein Gott, die Fußnägel haben aufgehört zu wachsen ! Burkhard Straßmann

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