TV-Duelle zwischen Obama und Romney: Zahnpflegetipps vom Vize
Beim letzten Fernsehduell zwischen Barack Obama und Mitt Romney wurde viel geredet, aber wenig gesagt. Deswegen haben wir noch einige Fragen.
Zwei Präsidentschaftskandidaten, drei Duelle, 280 Minuten Sendezeit, sechs dunkle Anzüge, drei Moderatoren und gefühlte 365.000 mal das Wort „Wirtschaft“. US-Präsident Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney haben am Montagabend, zwei Wochen vor der Wahl am 6. November, alles gesagt, was zu sagen ist, um die Wähler von sich zu überzeugen. Wirklich? Wir hätten da noch ein paar Fragen:
1. Wie viele Pakete Butter kann man von den über 16 Billionen Dollar Schulden kaufen, die das Land angehäuft hat?
2. Mr. Romney, wie wäre es mal mit einem Bier oder einer Zigarette - wir wissen, Sie lehnen das aufgrund ihres Glaubens ab, aber würde Sie das nicht mal ein bisschen entspannen ?
3. Mr. Obama, warum mögen Sie eigentlich kein Eis?
4. Wer sucht ihre seriösen Krawatten aus, die Gattinnen oder doch die PR-Strategen? Und dürfen wir uns mal eine andere Farbe als blau und rot wünschen?
5. Warum haben sie in keinem der TV-Duelle über den Klimawandel gesprochen?
6. Wer genau sind die „bad guys“, die bösen Jungs von denen Sie beide immer wieder sprechen? Gibt‘s da eine Liste?
7. Können Sie reiten, Mr. Romney - oder überlassen Sie das Ihrer Gattin und ihren Dressurpferden?
8. Wie gut spielen Sie wirklich Basketball, Mr. Obama - da gibt es ja unterschiedliche Expertenmeinungen.
9. Warum halten Sie bei Debatten ihre Köpfe immer so schräg?
10. Ist es seriös, immer nur über Arbeitsplätze und die Wirtschaft zu reden?
11. Mr. Romney, haben Sie mit Paul Ryan schon diskutiert, wer wirklich am Schreibtisch im Oval Office sitzen wird, sollten Sie gewinnen?
12. Mr. Obama, haben Sie sich von Joe Biden einmal Zahnpflegetipps geben lassen, um ein ähnlich blendend weißes Zahnpastalächeln hinzukriegen?
13. Und, sauer auf George W. Bush - irgendwer?
14. 47 Prozent werden Sie ja bekanntlich gar nicht erst wählen, Mr. Romney. Wer sind die anderen 53 Prozent und warum glauben Sie, dass die auf ihrer Seite sind?
15. Warum steht hier eigentlich keine Frau auf der Bühne?
16. Finden Sie Ann Romney attraktiv, Mr. Obama?
17. Und Michelle Obama, Mr. Romney?
18. Gibt es den „Ordner voller Frauen“ noch, den Sie sich als Gouverneur von Massachusetts haben zusammenstellen lassen, Mr. Romney? Und lieber blond oder brünett?
19. Bringen Sie ihre Töchter Malia Ann und Sasha immer nur ins Spiel, um Frauenstimmen für ihre Wiederwahl zu sammeln, Mister President?
20. Geht es nicht eigentlich nur um Macht und ist dabei der kleine Mann, auf den Sie beide immer wieder verweisen einfach nur ein nerviger Klotz am Bein?
21. Wird im Garten des Weißen Hauses Marihuana angebaut oder sind diese Zeiten tatsächlich lange vorbei, Mr. Obama?
22. Hund Saemus ist ja mittlerweile Geschichte. Was haben Sie in letzter Zeit so auf ihrem Autodach transportiert, Mr. Romney?
23. Wer kann mit einem Bajonette kämpfen und würden Sie gerne die Militärstrategie der USA überdenken?
24. Nicken Sie manchmal ein, wenn Sie sich gegenseitig zuhören?
25. Gucken Sie sich selbst im Fernsehen überhaupt noch zu? 26. Klingt Barack wirklich besser als Barry, wie Sie noch zu Universitäts-Zeiten genannt wurden? 27. Mr. Romney, wie viel Geld haben Sie wirklich?
28. Bereuen Sie Ihre Gesundheitsrefrom, Herr Präsident?
29. Warum lächeln Sie vor der Kamera immer so flirtiv, Mitt?
30. Uns können Sie es sagen: Was schätzen Sie wirklich aneinander? Nichts. Danke.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag