TRADITION UND BRAUCHTUM IN NEUSEELAND : Türke für fröhlichen Kampftanz bestraft
WELLINGTON afp/taz | Die blödeste Ausrede des Jahrhunderts darf schon jetzt gekürt werden: Ein neuseeländisches Gericht hat einen türkischen Kebabverkäufer wegen Körperverletzung verurteilt, obwohl dieser nach eigenen Angaben mit seiner Frau nur „getanzt“ habe. Ein Passant hatte den Besitzer einer Kebab-Bude in Hawera im Norden der Insel beobachtet, wie er seine Frau vor dem Laden angriff. Er rief die Polizei. Der Beschuldigte erklärte jedoch, er habe mit seiner Ehefrau nur fröhlich gefeiert, weil das Mittagsgeschäft besonders gut gelaufen sei. Dabei hätten sie den Kolbasti getanzt, einen traditionellen Tanz, dessen Bewegungen durchaus an Kampfsportarten erinnerten. Der Richter schenkte den abenteuerlichen Ausführungen jedoch keinen Glauben. In seinem Urteil bezeichnete er den tanzwütigen Ehemann als „manipulativen, hinterlistigen Mann“.