TIERHEIM NIMMT REPTILIEN AUF: Kornnattern aus der Mülltonne gerettet

Das Berliner Tierheim in Falkenberg wird zur Schlangengrube: Zu den jüngsten Zugängen gehören zwölf Kornnattern. Die ungiftigen Tiere waren am Wochenende von einer Frau in einer Mülltonne in Spandau entdeckt worden. Im Tierheim sind die 20 bis 30 Zentimeter langen Jungtiere in einem Terrarium untergebracht. „Den Nattern geht es gut, aber sie fressen noch nicht richtig“, so Tierheim-Sprecherin Evamarie König am Donnerstag.

Die Tiere waren jeweils zu viert in einer Plastikschale untergebracht, wie sie auf Reptilienbörsen zum Einsatz kommen. Diese Börsen werden von Tierschützern kritisch betrachtet. „Früher trafen sich dort Fachleute, die über Sachkunde verfügten“, so Evamarie König. Heute seien das unübersichtliche Märkte. Viele Händler reisten von Stadt zu Stadt, ohne den Tieren Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten zu bieten. Auch der Internethandel blühe.

Immer öfter werden Reptilien, die auf den Tierbörsen keinen Käufer finden, ausgesetzt. Mit Glück landen sie anschließend im Tierheim. „Unsere 2009 eingerichtete Exotenauffangstation hat sich schon sehr bewährt“, sagte Evamarie König.

Wer den Kornnattern ein neues Zuhause geben will, kann sich beim Tierheim melden. Die vermutlich aus Florida oder Mississippi stammenden Nattern sind relativ leicht zu halten. (dpa)