TEMPERATUR-REKORD : In den USA ist es zu warm
LONDON | Anders als es der nasskalte Mai in Deutschland vermuten lässt, entwickelt sich 2010 nach US-Daten zum wärmsten Jahr der Geschichte. Die ersten vier Monate hätten einen neuen Temperaturrekord ergeben, teilte die amerikanische Ozeanbehörde NOAA mit. Die Temperaturen an Land und über den Meeren lagen demnach im April mit 14,5 Grad Celsius 0,76 Grad über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Damit wurde der seit 1998 geltende Höchstwert eingestellt. In Kanada, Alaska, dem Osten der USA und Australien sei das Wetter überdurchschnittlich warm gewesen, ebenso in Südasien, Nordafrika und im Norden Russlands, hieß es weiter. Kühler war es dagegen in der Mongolei, Argentinien, im Osten Russlands, dem Westen der USA und weiten Teilen Chinas. In der Volksrepublik sei es im April so kalt wie seit 1961 nicht mehr gewesen. Am Nordpol war die Eisdecke in dem Monat den Daten zufolge zwar so groß wie seit neun Jahren nicht mehr, aber dennoch den elften April in Folge kleiner als im Durchschnitt. Als Grund nannten die Forscher die überdurchschnittlich warmen Temperaturen an der Wasseroberfläche der Meere. (rtr)