■ TAZ-INTERVIEW MIT DEM NEUEN ALTEN SOWJETISCHEN AUSSENMINISTER: Schewardnadses „düstere Prognose“
Berlin (taz) — Eduard Schewardnadse, im letzten Dezember als Außenminister mit einem Donnerschlag zurückgetreten, frühzeitiger Warner vor dem Putsch, gefeierter Vordenker der Perestroika und weltweit konsultierter Politiker im Wartestand, betritt wieder die politische Bühne. Gorbatschow hat ihn erneut zum Außenminister bestellt, just zu dem Zeitpunkt, in dem ihrer beider Gegenspieler, Boris Jelzin, in Bonn seine Aufwartung macht. Schewardnadse als Hoffnungsträger? Aber auch der renommierte Außenpolitiker sieht schwarz: „Wir stehen vor einer schwierigen Übergangsperiode, die nach meiner Meinung fünf bis sechs Jahre dauern wird“, sagte Schewardnadse dem internationalen Zeitungsverbund 'World Media‘, deren deutscher Partner die taz ist. „Der Markt ist nicht möglich. Wahrscheinlich werden wir völlig unvorhersehbare Ereignisse erleben.“ SEITEN 2 UND 12
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