■ TAZ-INTERN: taz-TV auf der Documenta
Das dialogische Radio ist ein alter Traum der Linken, das Fernsehen nimmt die Idee wieder auf: Die Documenta, die heute in Kassel eröffnet wird, gibt auf der „Piazza Virtuale“ allen Gelegenheit, selber Programm zu machen.
Von heute an 100 Tage lang treffen sich auf dem Fernsehkanal „Van Gogh TV“ Personen, die über Telefon, Computer mit Modem, Fax oder Bildtelefon kommunizieren. Der Zugang zur „Piazza“ erfolgt über 20 Telefonleitungen, die im Studio in Kassel zusammenlaufen. Dort werden die Eingaben visualisiert; diese Outputs (wie die visuellen Eingaben der privaten Modems, Faxe und Bildtelefone) werden auf Computer geleitet, wo sie als Fernsehbild sichtbar sind: zu Hause am Kabel (zwischen 11 Uhr und 12.30 Uhr, freitags und samstags auch nach Sendeschluß über 3SAT live) sowie auf der Dokumenta und in diversen Sendern in Europa, den USA, den baltischen Staaten, Rußland und Slovenien.
Das Bild läuft 24 Stunden und enthält verschiedene Elemente: Schrift, Bild, Video, Computeranimationen; dazu gibt es natürlich Ton. Auf dem Schirm können vier vierschiedene Einspielungen nebeneinandergestellt werden, das kann heißen: Interaktion zwischen vier Orten und Sendern. Möglich sind politische wie private Mitteilungen aller Art — und jetzt kommt's: Für die mediale Information, die Berichterstattung dessen, was in der Welt so vor sich geht, ist einzig taz, die tageszeitung zuständig.
Als erste Zeitung in Deutschland hat unsere EDV ein elektronisches Archiv aufgebaut, aus dem „Van Gogh TV“ jede Nacht die Zeitung vom nächsten Tag abholt. Unsere AbonnentInnen können also ihre Zeitung zuhause liegen lassen, wenn sie nach Kassel zur Kunst pilgern: auf der „Piazza Virtuale“ läßt sich die tageszeitung nachlesen.
Unter folgenden Telfonnummern können Sie Van Gogh TV erreichen und das Programm mitmachen: Voice 0561 710020 / Modem 0561 710030 (bis 9600 Baud) / Touchtone 0561 710040 / Picture Phone 0561 710050 / Fax 0561 710060.
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