Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
In einer Doku über die englische Rave-Bewegung in den 1990ern bringt ein Künstler eine Gruppe Jugendlicher zum Staunen, indem er ihnen Filmausschnitte zeigt, in denen die Rave-Kids sich offensichtlich prächtig amüsieren, ohne permanent aufs Handy zu glotzen und sich für Insta, TikTok und Co in Szene zu setzen. Mit der Tatsache, dass für viele (nicht nur) Jugendliche das vermeintlich echte Leben nur noch digital denkbar ist und sie den Stress der permanenten und stets gut gelaunten Selbstdarstellung völlig selbstverständlich in Kauf nehmen, beschäftigt sich die Produktion der Tanzkomplizen „Schau mich an!“. Der Choreograf Joachim Schlömer lässt eine Tänzerin und einen Tänzer wie verrückt um Aufmerksamkeit tanzen, sie suchen das Licht, brauchen aber auch mal eine Auszeit im Schatten. Aber was passiert, „wenn wir gerade mal nicht so gut drauf sind – wie präsentieren wir uns dann? Wohin mit der Trauer und dem Ärger? Wer sind wir im echten Leben?“ Antworten auf diese gar nicht mal so unwichtigen Fragen werden am Samstag um 16 Uhr – mit anschließender Tanzparty für alle – und am Sonntag um 16 Uhr bei den Familienvorstellungen in der Schiller-Theater-Werkstatt gegeben (www.tanzkomplizen.de, Karten: 24 74 97 91, 3–12 €, ab 9 Jahre).
Am Sonntag lädt das Arsenal-Kino wieder um 16 Uhr ein zur Kurzfilmreihe zum Mitmachen für Kids, „Großes Kino, kleines Kino“. In diesem Monat ist das Thema „Kariert, liniert, gemustert“. In „Tartans, Plaids, Backpipes“ (1990/92) lässt Petra Kraus-Karon 117 Schottenmuster-Stoffe zu Dudelsackmusik auftreten und entfacht einen Farbrausch. Hans Richters „Farbstudie“ (1926) hingegen kommt in Schwarzweiß daher und betrachtet die Objekte durch ein Kaleidoskop. „Tusalava“ (1928) ist auch ein Schwarzweißfilm, in dem sich der Neuseeländer Len Lye an der Bildsprache indigener Kunst des Südpazifiks orientiert, und „The Room of Chromatic Mystery“ (2006, AUS) führt in einen Raum aus farbigem Licht. Inspiriert von Farben und Mustern gestalten die Kinder ab 5 Jahren im Anschluss eigene (Licht-)Muster (www.arsenal-berlin.de).
Endlich gibt es wieder leckere Äpfel. Grund zum Feiern. Im Schloss Britz findet am Wochenende jeweils ab 10 Uhr das „1. Historische Apfelfest mit dem Wandertheater Cocolorus Budenzauber“ statt. Es gibt beeindruckende Artistik, lustige Gaukelei, Bogen- und Armbrustschießen für Groß und Klein, Märchenaufführungen, einen feuerspeienden Drachen und jede Menge Apfel-Spezialitäten. Und die Kids können sich mit einer historischen Mostmaschine selbst einen Saft auspressen (www.schlossbritz.de, 5 €, erm. 3. €, bis 6 Jahre frei).
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