■ Surfbrett: Mit dem Web in den Knast und wieder raus
Jeder fünfte Gefangene in den Bundesgefängnissen sitzt wegen eines leichten Drogenvergehens ein. „Werden Sie erstmals eine Strafe in einem Bundesgefängnis verbüßen? Wir werden Ihnen sagen, was Sie zu erwarten haben...“ Diese Anzeige haben Frank A. Sweeney & Assoc. in die New Yorker Village Voice gesetzt. Mr. Sweeney hat eigene langjährige Erfahrungen. Warum soll er nicht Kapital daraus schlagen? Einerseits. Andererseits: Warum sollte man in Zeiten des Cyberspace nicht nachschauen, ob man als zukünftiger Gefangener nicht schon mal virtuell probesitzen und sich damit das Beraterhonorar sparen kann? Dafür lassen sich Hunderte von Websites finden. Eine Seite, die sich weniger auf Marihuana rauchende Künstler und Literaten bezieht, die ins Gefängnis gehen, als auf Gefangene, die es als Künstler und Dichter verlassen wollen, ist www.prisonzone.com. Hier wird man auf Kunst, Fotografie, Texte und Bücher aus dem Gefängnisalltag verwiesen. 51 Links verzweigen hier auf weitere Websites „straight from prison“, Homepages von einzelnen Gefangenen, von staatlichen Gefängnissen, damit verbundenen Institutionen, von politischen und gemeinnützigen Gefangenenorganisationen. Ein Universum, das immer weiter wächst. Die Sonnensysteme sind „Oberlin Action Against Prisons“, (www.cs.oberlin.edu/ students/pjaques/home.html) oder das „Justice Net“ (www.igc.apc .org/prisons/), die sich als radikale Informationszentren über das Gefängnis- und Justizsystem der USA verstehen und tatsächlich eine schier unerschöpfliche Fülle von Verweisen auf Unterstützungsaktionen, Fälle, Organisationen, Archive, Bibliographien und weitere Suchmöglichkeiten anbieten. Auf solche Weise landet man unter Umständen auch bei „Jews in Prison“, www.sbchabad.org/ sbchabad/prison/, wo man tatsächlich genau die Tips erhält, die auch Mr. Sweeney annonciert. werneburg@compuserve.com
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