■ Surfbrett: Der Virus, der an Tschernobyl erinnert
Oft sind die Warnungen vor Computerviren selbst eine Art Virus, der ein wenig wohlige Panik verbreitet. Auch in Fall des „CIH“, der im letzten Sommer entdeckt wurde, war der Glaube an seine schädlichen Wirkungen bis zum Montag dieser Woche eine eher akademische Frage. CIH nämlich, zumindest die erste Version, wird nur am 26. April aktiv, am Tag der Katastrophe von Tschernobyl. Dann begeht er all die Schandtaten, von denen die Virenwitze immer erzählen: Er löscht die Festplatte und versucht darüber hinaus auch noch das „Basic Input-Ouptupt-System“ (BIOS) des infizierten Rechners zu überschreiben. Das ist der Super-GAU für jeden PC. Auf der Website der Firma „Data Fellows“ ist nachzulesen, daß am Montag dieser Woche weltweit tatsächlich ein paar tausend Computer von CIH beschädigt wurden (www.datafellows.com/cih/). Seltsamerweise nehmen Singapur, Malta und Indien mit über 200 Fällen die Spitzenplätze ein. CIH kann nur als Programm ausführbare Dateien („*.exe“) unter Windows befallen und hat sich zunächst über Raubkopien diverser Programme von Taiwan aus verbreitet. In Deutschland hat Data Fellows nur einen einzigen Fall ausgemacht: schlecht fürs Geschäft, denn die Firma vertreibt weltweit Virenschutzprogramme.
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