Südwester: Geisterstunde
Das Lübecker Literaturtreffen hat in diesem Jahr zum ersten Mal ohne seinen Gründer Günter Grass stattgefunden. Bei den Treffen im Sekretariat des Verstorbenen können AutorInnen einander hinter verschlossenen Türen die Meinung geigen. Die Stimmung sei traurig gewesen, so Alterspräsident Tilman Spengler. „Doch es hat auch Anlass zur Hoffnung gegeben, denn der Geist von Günter Grass lebt weiter.“ Der Stadt hat ein weiterer Geist gerade noch gefehlt, schließlich hat sich der Geist von Thomas Mann eben erst an den von Willy Brandt gewöhnt – und jetzt müssen sie auch noch mit dem kryptischen Grantler Grass auskommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen